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Stimmen zu neuen Corona-Maßnahmen: "So zerstört man Existenzen und Innenstädte"


"So zerstört man Motivation, Existenzen und Innenstädte"

Von dpa
Aktualisiert am 26.11.2020Lesedauer: 3 Min.
Weihnachtszeit und Corona: Die neuen Maßnahmen erlauben eine Ausnahme der Kontaktbeschränkungen zu den Feiertagen.Vergrößern des BildesWeihnachtszeit und Corona: Die neuen Maßnahmen erlauben eine Ausnahme der Kontaktbeschränkungen zu den Feiertagen. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)
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Bund und Länder verschärfen die Corona-Regeln im Teil-Lockdown – doch es soll auch Ausnahmen für die Feiertage geben. Genau an diesem Punkt gehen die Meinungen auseinander.

Seit Mittwochabend stehen die neuen und verschärften Corona-Maßnahmen fest. Es gibt strengere Regeln für Geschäfte, auch die Maskenpflicht wurde ausgeweitet. Für Schulen und Kontaktbeschränkungen haben Bund und Länder ebenfalls neue Maßnahmen bekannt gegeben.


Viele Kritiker äußern Bedenken – sei es wegen zu inkonsequenter oder zu laxer Regeln. Hier lesen Sie Reaktionen aus Wirtschaft, Industrie und Politik. Auch die Presse hat sich mit deutlichen Worten geäußert:

"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Wo ist der rote Faden durch die Pandemie? Nicht einmal die Pandemie hat einen roten Faden. (...) Merkel und die Ministerpräsidenten stehen angesichts dieser Lage immer im Verdacht, selbst wenn sie noch so zielgerichtet und ausgewogen handeln, doch relativ wahllos zu entscheiden. (...) Die gelockerten Kontaktbeschränkungen über Weihnachten sind das beste Beispiel. Wer bei Verstand ist, nimmt sie nicht in Anspruch. Wer ein Herz hat, lässt es geschehen. Viele Leute werden die weihnachtliche Großzügigkeit der Politik eher als Eingeständnis werten, dass Ausnahmen statthaft sind – und dann selbst entscheiden wollen, wann für sie Weihnachten ist."

"Rhein-Neckar-Zeitung": "Je länger die Pandemie dauert, desto ungeduldiger scharren Veranstalter, Künstler, Wirtschaftstreibende, Solo-Selbstständige mit den Hufen: Lässt sich nicht ein bisschen etwas lockern? Nein, es lässt sich nicht. Schon die Ausnahmen zu Weihnachten, die sinnlose Gruppen-Knallerei an Silvester und das Offenhalten der Geschäfte – das alles birgt ein Risiko in sich. Und wer das nicht glaubt, möge bitte nach Spanien, Italien, Frankreich blicken: Alles Länder, die für ihren Leichtsinn zahlen. Der Preis wird in Menschenleben gerechnet."

"Süddeutsche Zeitung": "Wenn wirklich jedes Restaurant und jedes Café schließen muss, unabhängig vom Hygienekonzept, so wirkt dies zerstörerisch. Der Einkaufsbummel, den man nicht für einen Cappuccino unterbrechen kann, ist auf Dauer keiner. So zerstört man Motivation, Existenzen und Innenstädte. Der Meinungsfreiheit droht keine Gefahr, aber der Berufsfreiheit eine sehr große."

"t-online": "Den Lockdown zu verlängern, ist deshalb logisch, aber eben auch das Mindeste. Die Kontakte weiter einzuschränken auch. Dass sich statt zehn Personen nun fünf treffen dürfen, Kinder- und Jugendliche bis 14 Jahren aber nicht mitgezählt werden – klingt das wirklich nach der entscheidenden Maßnahme? Ohnehin hat ein Großteil der Deutschen sein Sozialleben doch seit Wochen massiv eingeschränkt. Den meisten dürften "Verschärfungen" wie diese kaum auffallen." Den ganzen Kommentar lesen Sie hier.

"Handelsblatt": "Im Zentrum aller politischen Statements stehen seit Tagen Weihnachten und Silvester. Noch schöner wäre es, die Politik hätte sich in ihrem Maßnahmenkatalog auch so intensiv mit dem Lebensalltag in den Betrieben auseinandergesetzt. Einen Appell hätte sich die Politik aber besser sparen sollen. Er erzeugt nur weitere Unsicherheit und neue Diskussionen in den Betrieben. Die Unternehmen gehen schon seit acht Monaten mit dem Thema verantwortungsvoll um."

"Kölner Stadt-Anzeiger": "Am Ende ist zu hoffen, dass die Disziplin beim Masketragen und Abstandhalten sowie die Vernunft im Schulalltag, im Arbeitsleben und Privaten der Sehnsucht standhalten, endlich wieder Normalität zu leben. An einem Tag, an dem die Zahl der Corona-Toten einen Rekordwert erreicht haben, sind die erweiterten Schutzmaßnahmen das Mindeste."

Oben im Video oder hier sehen Sie, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel die neuen Regeln nach dem Corona-Gipfel verkündete.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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