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NRW kauft Marken-Masken: Was hat Laschets Influencer-Sohn damit zu tun?


"Influencer Marketing"
NRW kauft van Laack-Masken: Was hat Laschets Sohn damit zu tun?

Von dpa
Aktualisiert am 30.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Christian von Daniels: Er ist der Inhaber der Modemarke van Laak.Vergrößern des BildesChristian von Daniels: Er ist der Inhaber der Modemarke van Laack. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
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Modehersteller van Laack hat offenbar einen Masken-Deal mit Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen lieferte dem Land mehrere Millionen Artikel. Die SPD möchte wissen, ob diese Geschäftsbeziehung rechtens war.

Ein überraschender Kontakt zwischen dem Modehersteller van Laack und der Düsseldorfer Staatskanzlei ruft die Opposition in Nordrhein-Westfalen auf den Plan: Laut van Laack-Inhaber Christian von Daniels hatte der Sohn des Ministerpräsidenten, Mode-Blogger Johannes "Joe" Laschet, die Tür für einen großen Deal mit Kitteln und Masken geöffnet. Die SPD-Fraktion wittert "Influencer Marketing in der Staatskanzlei" und will über eine Kleine Anfrage im Landtag wissen, was genau da los war.

Van Laack-Inhaber Christian von Daniels arbeitet seit Jahren mit Fashion-Blogger "Joe" Laschet zusammen. Der "Rheinischen Post" sagte von Daniels in einem Interview: "Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht." Ministerpräsident Armin Laschet habe dann tatsächlich an einem Sonntagabend angerufen und gesagt, der van Laack-Chef renne offene Türen ein. "Zwei Tage später saßen seine Mitarbeiter bei uns im Konferenzraum und haben sich unsere Masken und Kittel angeguckt", sagte von Daniels zur "Rheinischen Post".

Viele Millionen Masken aus van Laack-Kollektion

Der Modehersteller aus Mönchengladbach hat dem Land nach früheren Angaben des Gesundheitsministeriums mehrere Millionen OP-Kittel und Masken geliefert. Jüngst bestellte das zuständige Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienst (LZPD) weitere 1,25 Millionen Alltags-Masken für die Polizei bei van Laack.

Ein Sprecher der Landesregierung sagte am Montag auf dpa-Anfrage: "Auf dem Höhepunkt des Infektionsgeschehens in der ersten Welle im März gab es auf dem Weltmarkt nahezu keine Schutzkleidung und -masken." Diese seien zur Ausstattung von medizinischem Personal aber dringend benötigt gewesen. "Die Landesregierung hat in dieser Zeit Kontakt zu Unternehmen aus ganz Deutschland gesucht, um hier schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen." Hinweise auf solche Firmen seien viele gekommen – jedem sei man nachgegangen: "Zum Teil persönlich durch den Ministerpräsidenten und weitere Mitglieder der Landesregierung."

Ziel sei es gewesen, "nordrhein-westfälische Unternehmen auf die Fertigung von hochwertigen Schutzmaterialien umzustellen. So auch im Fall des Textilunternehmens van Laack." Die Firma war kurzfristig in der Lage, außer Hemden auch Masken und Kittel zu produzieren.

Einfluss auf Geschäftsbeziehungen?

Die SPD-Landtagsfraktion fragt nun im Titel ihrer Kleinen Anfrage: "Welchen Einfluss hatten die Geschäftsbeziehungen von Joe Laschet zum Modehersteller van Laack auf die Auftragsvergabe der Landesregierung?" Die Opposition will von der Landesregierung eine Auflistung aller "van Laack"-Aufträge. Außerdem will die SPD wissen, welche anderen Bieter mit im Rennen waren und ob es "Provisionen für Vermittlungstätigkeiten" gegeben habe.

Johannes Laschet war bisher als modischer Ratgeber für seinen Vater bekannt. In einer WDR-Sendung sagte Armin Laschet vergangene Woche, sein Sohn gebe ihm auch mal Tipps beim Schnitt von Anzügen, Hosen und Hemden. Joe Laschet reagierte zunächst auf eine dpa-Anfrage nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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