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Corona: Ende der Maskenpflicht? "Lockern ist der einzig richtige Weg"


Streit um Maskenpflicht
"Das wäre respektlos gegenüber Ungeimpften!"

Pro & KontraVon Liesa Wölm und Florian Wichert

Aktualisiert am 14.06.2021Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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Kommt bald das Ende der Maskenpflicht? So denkt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn darüber. (Quelle: Reuters)

Das Ende der Pandemie schien nie näher. Forderungen nach Lockerungen werden deshalb immer lauter. Aber sollte die Maskenpflicht in Deutschland schon zeitnah aufgehoben werden?

Aufgrund der sinkenden Infektionszahlen und der steigenden Impfquote ist die Debatte um das Ende der Maskenpflicht entfacht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine schrittweise Lockerung für denkbar, er will etwa die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Außenbereich kippen. Zuvor hatten sich mehrere Politiker ebenfalls dafür ausgesprochen, darunter der Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP). Einige Experten warnen hingegen eindringlich vor der zeitnahen Aufhebung, das Ansteckungsrisiko sei immer noch viel zu hoch.

Sollte die Maskenpflicht aufgehoben werden?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, stufenweises Lockern ist der einzig richtige Weg

In Dänemark ist die Maskenpflicht seit heute gekippt – bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 50. Zum Vergleich: In Deutschland liegt sie am heutigen Montag bei 16,6. In fünf Bundesländern hat sie 10 unterschritten. Acht Landkreise haben keine einzige Neuinfektion vermeldet. Fast die Hälfte der Bundesbevölkerung hat die erste Impfung erhalten, jeder Vierte bereits den vollständigen Impfschutz. Und: Jeder verantwortungsvolle Bundesbürger testet sich regelmäßig, im Optimalfall mehrfach in der Woche.

Trotzdem muss ich in Teilen Deutschlands mit FFP-2-Maske über den Wochenmarkt dackeln. Und das in dieser Woche bei bis zu 35 Grad. Das ist absurd.

Bundesjustizministerin Lambrecht fordert die Länder auf, die Verhältnismäßigkeit der Maskenpflicht zu prüfen. Gesundheitsminister Spahn spricht davon, stufenweise vorzugehen und sie im ersten Schritt draußen grundsätzlich aufzuheben. "Wahlkampf" monieren die einen. Den "nächsten Wettstreit der Länder im Lockern" befürchten die anderen. Beides ist Quatsch.

In Wahrheit handelt es sich um den einzig richtigen Weg: prüfen und stufenweise lockern. Verhältnismäßigkeit ist das entscheidende Wort, wenn es um Grundrechtseinschränkungen geht. Bei einer Maskenpflicht draußen stimmt sie bereits nicht mehr – drinnen bald auch nicht, wenn die Zahlen weiter sinken.

Die Pandemie ist nicht vorbei und der Gesundheitsschutz muss weiter an erster Stelle stehen. Aber: Die pauschale Maskenpflicht braucht es dafür nicht mehr – erst recht nicht draußen.

Kontra
Liesa WölmRedakteurin Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Nein, die Pandemie ist noch nicht vorbei

Überraschend kommt die Debatte um die Aufhebung der Maskenpflicht nicht. Die Inzidenzen sinken, die Impfquote steigt – na klar, wird der Ruf nach Freiheiten größer. Aber wir leben jetzt bereits seit anderthalb Jahren mit der Pandemie: Was machen da ein paar Wochen oder Monate mehr mit Maske aus? Das ist durchaus zumutbar.

Ja, bei der Bekämpfung von Covid-19 sind wir auf einem guten Weg. Aber vorbei ist die Krise noch nicht! Ein Blick auf die Ausbreitung der Varianten in anderen Ländern zeigt, dass es noch nicht an der Zeit ist, sich in Sicherheit zu wiegen.

Die Masken gelten als eine der wichtigsten und vor allem nachweislich effektivsten Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung. Auch wenn das Infektionsrisiko im Freien deutlich geringer als in Innenräumen ist, macht mir ein Besuch im Biergarten bewusst, dass es berechtigt ist, auch draußen immer noch einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Menschen haben inzwischen schon wieder viel weniger Berührungsängste. Abstand beim Warten an der Theke oder beim Tanzen? Fehlanzeige. Die Maske gibt mir in Situationen wie diesen immer noch Sicherheit.

Zwar steigt die Impfquote, aber immer noch hat die Hälfte der Bevölkerung keine Spritze erhalten. Den kompletten Schutz hat gerade mal ein Viertel der Deutschen. Nicht zu vergessen, dass geimpfte Personen ungeimpfte Personen immer noch anstecken können. Das Risiko ist deutlich geringer – aber es besteht. Das Ende der Maskenpflicht würde für mich als respektlos gelten gegenüber den Menschen, die seit Wochen auf ihren Impftermin warten und immer noch stark gefährdet sind.

Und dann droht noch das Regel-Wirrwarr, wenn die Maskenpflicht in Schritten aufgehoben wird oder nur für Personen gilt, die bereits zweimal geimpft sind. Maske tragen: ja, nein, vielleicht? Da blickt dann doch niemand mehr durch.

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