Kritik an Verhalten bei Gala Merz macht Spende für Kinder von Umfragen abhängig
Ex-Finanzminister Lindner (FDP) und CDU-Chef Merz mussten sich bei der "Bild"-Spendengala bitten lassen. Dafür gab es Kritik.
Der Sparwille von FDP-Chef Christian Lindner hat sich auch bei einer Spendengala gezeigt – ganz persönlich. Der Ex-Finanzminister zückte nämlich bei "Ein Herz für Kinder" nicht spontan seine Geldbörse, sondern wollte erst einmal verhandeln. Als Komikerin Hazel Brugger mehrere prominente Gäste spontan um großzügige Spendenzusagen anging, sagte der FDP-Chef: "Sie kennen ja meine berufliche Situation."
Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Lindner im Zuge des Bruchs der Ampelkoalition vor einem Monat als Minister entlassen. Lindner – begleitet von seiner Frau, Journalistin Franca Lehfeld – erklärte sich schließlich zu 2.000 Euro Spende bereit.
Mit der Summe lag er auf einer Linie mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), den Comedian Ralf Schmitz zuvor zum Spenden aufgefordert hatte.
Merz will je nach Umfragewerten Geld geben
Bei Friedrich Merz konnte Schmitz hingegen keine sofortige konkrete Zahl herauskitzeln: Der CDU-Chef machte stattdessen eine umständliche Rechnung auf. Sinngemäß kündigte er an, dass seine Spende sich proportional nach den künftigen Umfragewerten der Union richten werde. Schmitz gab schließlich das Projekt auf, ihn an dem Abend bereits auf eine Summe festzunageln.
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Kritik an Politikern: "Schäbig"
Auf der Plattform X gab es umgehend Kritik. "Das macht man übrigens von Herzen und deshalb gaaanz still und nicht mit Gedöns. Oder geht es gar nicht um Kinder?", schrieb ein Nutzer, "Fam. Merz 4000 €. Das wäre mal 'ne Schlagzeile für die Bild" ein anderer. Eine weitere Kommentatorin schrieb: "Also dass #Merz die Höhe der Spende von den Umfragewerten der #CDU abhängig macht, ist über die Maßen geschmacklos". Auch Lindner wurde in die Kritik eingeschlossen: "Lindner hat auf seine berufliche Situation hingewiesen, Merz wollte seine Spende an die Umfrageprozente für die CDU koppeln Schäbig", schrieb ein Nutzer.
SPD-Chef Lars Klingbeil, der als Erster von dem Komikerduo angesprochen worden war, war mit 500 Euro ins Spendenrennen eingestiegen. Bundestagsabgeordnete erhalten monatlich 8.886 Euro Aufwandsentschädigung, der Verdienst kann aber durch weitere Einnahmen, zum Beispiel durch Partei- und Fraktionsämter noch höher liegen.
Sämtliche Politiker wurden von Fußballer Toni Kroos haushoch übertroffen, der ohne mit der Wimper zu zucken 100.000 Euro Spende ankündigte. "Ein Herz für Kinder" ist ein traditionsreiches Hilfsprojekt der "Bild"-Zeitung, die Gala wird im ZDF ausgestrahlt.
- Nachrichtenagentur dpa
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