Nach Kollaps von Schnieder Kabinettsklausur: Auch Weimer muss vorzeitig gehen
Staatsminister Wolfram Weimer reist vorzeitig von der Kabinettsrunde in der Villa Borsig ab. Zuvor musste Verkehrsminister Schnieder passen: Kreislaufkollaps.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte zu einer Kabinettsklausur in der Villa Borsig am Tegeler See in Berlin geladen. Doch mussten zwei Regierungsmitglieder beim Gruppenfoto passen.
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer musste die Tagung am Morgen vorzeitig verlassen. Der Grund: ein Todesfall. Per Pressemitteilung sagte er "aufgrund eines Todesfalls im engsten Familienkreis" auch einen für Donnerstag geplanten Besuch in Thüringen ab.
Weimer war im Mai zum Kulturstaatsminister berufen worden. Er lässt derzeit das Gedenkstättenkonzept seiner Vorgängerin Claudia Roth (Grüne) überarbeiten. Unmut war unter anderem laut geworden, weil im neuen Entwurf Passagen über den Kolonialismus gestrichen worden waren. Zudem war Kritik laut geworden, weil Weimer auf eine Ausstellung zum 250. Gründungstag der USA drängen soll. "Weimer regiert in Deutschlands Museen hinein", kritisierte das Magazin "Spiegel".
Auch Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) musste das Kabinettstreffen in der Villa Borsig am Dienstag vorzeitig verlassen. Er erlitt einen Kreislaufkollaps und musste in eine Klinik eingeliefert werden.
Eigentlich hält das Kabinett seine Klausuren auf Schloss Meseberg vor den Toren Berlins ab. Merz hatte die kabinettsinterne Teamrunde in die Villa Borsig verlegt. Auf dem Gelände der einstigen Residenz der Berliner Industriellen-Dynastie wird normalerweise der diplomatische Nachwuchs des Auswärtigen Amts geschult.
- Nachrichtenagentur dpa
- spiegel.de: Wie Wolfram Weimer in Museen hineinregiert (Bezahlschranke)

