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Merz und Steinmeier: Gehaltserhöhung spenden? Linker Vorstoß polarisiert


Leser diskutieren Spenden-Forderung
"Der Verzicht wäre ein gutes Zeichen"

Von t-online, MTh

Aktualisiert am 11.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Frank-Walter Steinmeier (l.) und Friedrich Merz: Bundespräsident und -kanzler sollen ihre Gehaltserhöhungen spenden, sagt Ines Schwerdtner.Vergrößern des Bildes
Frank-Walter Steinmeier (l.) und Friedrich Merz: Bundespräsident und -kanzler sollen ihre Gehaltserhöhungen spenden, sagt Ines Schwerdtner. (Quelle: IMAGO / Jerry Andre)
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Ginge es nach Ines Schwerdtner, sollten Merz und Steinmeier ihre möglichen Gehaltserhöhungen spenden. t-online-Leser sind sich uneins, ob die Forderung der Linken-Chefin eine gute Idee ist.

Aufgrund einer Tarifeinigung von Bund und Kommunen kommt es für Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu Gehaltserhöhungen. Wird zudem ein geplantes Gesetz zur Übertragung der Erhöhungen auf die Beamten verabschiedet, könnten Amtsträger wie Bundeskanzler, Bundespräsident und Minister ebenfalls mehr Geld erhalten.

Ines Schwerdtner hält das für "ein falsches Signal", wie sie t-online sagte. Die Chefin der Linken sprach von einer "Abkassierer-Mentalität bei Politikern" und fordert Friedrich Merz (CDU) und Frank-Walter Steinmeier dazu auf, "die Extra-Kohle" zu spenden. Ein Vorschlag, der unter Bürgern viel Zuspruch findet, teilweise aber auch auf Ablehnung stößt.

"Auch sie verdienen eine Gehaltserhöhung"

Martina Lehmann und ihre Familie wären "empört", käme es zu den Gehaltserhöhungen für besagte Politiker. Die t-online-Leserin beschreibt es ebenfalls als "völlig falsches Signal an die ganze Bevölkerung unseres Landes". Schwerdtners Vorschlag könne sie deshalb nur zustimmen.

Helmut Bruch sieht es anders: "Auch der Kanzler, der Präsident und die Minister verdienen eine Gehaltserhöhung. Was man damit macht, sollte jeder selbst entscheiden. Geringverdiener haben nicht mehr, wenn ein Beamter auf seine Gehaltserhöhung verzichtet. Das ist reiner Sozialneid der linken Frau Schwerdtner."

"In Zeiten, in denen wir alle unseren Beitrag für eine bezahlbare Zukunft leisten, sollten auch Politiker sich nicht rausnehmen", meint Pia Grewenig-Spyra. "Wenn Merz uns – sich dauernd wiederholend – erklärt, wir müssten alle etwas für unser Land tun, dann sollte die Politikerelite damit beginnen und sodann mit gutem Beispiel vorangehen."

Ernst Bittner mailt: "Ich halte von der Forderung nichts. Sie ist nur populistisch. Die Gehälter des Kanzlers und des Bundespräsidenten sind wahrlich nicht überdimensioniert, im Vergleich zur Wirtschaft geradezu mickrig. Dafür würde ein Sparkassendirektor wohl kaum morgens aufstehen. Also lautet mein Rat: Ball flach halten."

"Hut ab vor der linken Parteiführung"

"Hut ab vor der linken Parteiführung", sagt Kurt Müller. "Man weiß nicht, wo man das Geld hernehmen soll, um Milliardenlöcher zu stopfen. Aber die Herrschaften sollen sich bei ihrem eh schon üppigen Gehalt wieder einen kräftigen Schluck aus der Pulle gönnen? Das wäre zwar alles rechtens und abgesichert mit der Automation, die eingeführt wurde, dennoch kann ich nur sagen: Pfui, schämt euch."

"Das ist eine unnötige Neiddiskussion, die da von den Linken angezettelt wird", findet Jens Bujok. "Wenn Schwerdtner und van Aken einen Teil ihres Gehalts spenden, dann ist das ihre persönliche Entscheidung. Und ehrlicher wäre es, dies stillschweigend aus Überzeugung zu tun. Mit der öffentlichen Darstellung wird der Eindruck erweckt, es gehe nur um billigen Stimmenfang."

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Der t-online-Leser hält die Spitzenpolitiker vielmehr für unterbezahlt. Er argumentiert ähnlich wie Ernst Bittner: "Denn kluge Köpfe aus dem oberen und mittleren Führungsmanagement sind für diese Gehälter kaum zu bekommen. Dazu kommt, dass der Kanzler und seine Minister einen Aufgabenumfang haben, der inhaltlich und vom zeitlichen Aufwand her das Privatleben auf der Strecke bleiben lässt."

"Der Verzicht wäre ein gutes Zeichen"

Norbert Unland schreibt: "Ich finde den Einwand von Frau Schwerdtner absolut gerechtfertigt und vorbildlich. Natürlich ist das Gehalt von Herrn Merz oder Herrn Steinmeier nicht mit einem Topgehalt aus der Wirtschaft zu vergleichen, und sie haben extrem fordernde und anstrengende Jobs. Es ist dennoch ein sehr gutes Gehalt."

Dass van Aken und Schwerdtner einen Teil ihrer Gehälter spenden, bezeichnet der t-online-Leser als "tolle Aktion". Das sollte die übrigen Politiker sich schämen lassen. "Der Verzicht auf die eventuell anstehende Gehaltserhöhung wäre ein gutes Zeichen an die Menschen, die auf jeden Euro achten müssen und würde womöglich ein Stück Politikverdrossenheit zurücknehmen."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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