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Merz irritiert mit "Stadtbild"-Satz: t-online-Leser reagieren verschieden


Leser reagieren auf Merz' "Stadtbild"-Satz
"Das Stadtbild hat sich merklich verändert"

Von t-online, MTh

17.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Friedrich Merz bei seinem Antrittsbesuch in Brandenburg: Der Bundeskanzler steht wegen einer Aussage in der Kritik.Vergrößern des Bildes
Friedrich Merz bei seinem Antrittsbesuch in Brandenburg: Der Bundeskanzler steht wegen einer Aussage in der Kritik. (Quelle: Michael Kappeler / dpa)
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Die "Stadtbild"-Aussage von Friedrich Merz schlägt nicht nur politisch hohe Wellen. Auch einfache Bürger streiten über den Satz des Bundeskanzlers.

Die Bundesregierung sei im Hinblick auf Migration sehr weit, schließlich habe sie die Zuwanderung innerhalb eines Jahres um 60 Prozent reduziert, sagte Friedrich Merz am Dienstag bei seinem Antrittsbesuch in Brandenburg. Mit dem nächsten Satz seiner Antwort auf eine Reporterfrage löste der Bundeskanzler eine Welle der Empörung aus.

"Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem", sagte er ins Mikrofon der Pressekonferenz – ein Satz, der ihm nun Rassismusvorwürfe einbringt. Politiker der Linken und der Grünen, unter anderem Jan van Aken und Katharina Dröge, zeigten sich entsetzt und fordern eine Entschuldigung. Auch in der Bevölkerung wird die Aussage diskutiert.

"Er hat nichts verstanden"

Susanne Grell-Bahr schreibt: "Ich finde die Aussage von Friedrich Merz schlimm. Vor allem, dass er als Bundeskanzler sie macht, ist unfassbar. Er hätte sich sofort entschuldigen müssen. Dass das bis jetzt nicht geschehen ist, zeigt mir: Er hat nichts verstanden."

"Er hat sich nicht richtig ausgedrückt und wollte das, so wie es ausgelegt wird, absolut nicht sagen", glaubt Brigitte Eckermann. "Die hier lebenden Migranten, die arbeiten und viel für unsere Gesellschaft leisten, meinte er damit bestimmt nicht. Jedem passiert mal eine nicht gelungene Aussage dessen, was man eigentlich ausdrücken wollte. Politiker sind auch nur Menschen, denen Fehler passieren können."

Ute Stephan mailt: "Es ist erschreckend, wie sich der Bundeskanzler immer und immer wieder unkontrolliert ausdrückt. Es ist ja nicht die erste Entgleisung, die er sich leistet. Wenn er die Demokratie stärken möchte, muss er – und müssen wir alle – die Menschen mit Migrationshintergrund – mit ins Boot holen, anstatt sie auszugrenzen. Vieles würde in Deutschland nicht mehr funktionieren, hätten wir sie nicht."

Video | Merz' umstrittene Aussage
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Quelle: t-online

"Die Aufregung ist völlig überzogen"

"Ich finde die Aufregung über den Satz von Merz völlig überzogen", sagt Margitta Wülker-Mirbach. "Es zeigt leider, wie vorschnell manche Leute Aussagen als rassistisch bezeichnen. Merz ist sicher kein Rassist. Dass man sich in manchen deutschen Innenstädten, vor allem abends, fremd fühlt, als Frau außerdem unsicher, ist mir auch schon passiert."

Uwe Hafner meint: "Es ist ein Armutszeugnis, dass Herrn Merz immer wieder rechtskonservative Sprüche entgleisen, anstatt besonnen und ausgleichend als Kanzler für alle Deutschen zu sprechen und zu handeln. Würde er sich die Großstädte Nordrhein-Westfalens anschauen, würde er feststellen, dass die Probleme nicht am Aussehen der Menschen, sondern an einer runter gewirtschafteten Infrastruktur liegen."

Für diesen Zustand seien zuvorderst die etablierten Parteien verantwortlich, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht imstande gewesen seien, Probleme zu lösen – so die Ansicht des t-online-Lesers, der nicht vermutet, dass sich der Bundeskanzler zu einer Entschuldigung durchringen kann. "Dafür fehlt im Stil, Respekt und Größe."

Video | Dröge fordert Entschuldigung, Merz reagiert:
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Quelle: t-online

"Das Stadtbild hat sich merklich verändert"

"Was Herr Merz hier beschrieben hat, sieht jeder, der einer älteren Generation angehört", behauptet Reinhold Sauer. "Den Jüngeren fällt es nicht mehr auf, sie sind damit aufgewachsen. Dazu braucht es keine Großstadt, man sieht es in jeder Kleinstadt: Das Stadtbild hat sich merklich verändert, auch ohne illegale Migranten. Die Frage ist, welche Auswirkung das auf die indigene Bevölkerung hat. Wenn man in bestimmten Gegenden im Supermarkt das Gefühl hat, der Einzige zu sein, der Deutsch spricht, dann macht das was mit einem."

Der t-online-Leser führt aus: "Man fühlt sich oft nicht mehr daheim. Ist das schon Rassismus, oder muss ich zum Therapeuten? Dass Merz jetzt Rassismus vorgeworfen wird, ist nichts anderes als das Draufschlagen mit einer linkspopulistischen Keule. Für die Grünen ist Multikulturalismus genau so ein Dogma wie ihre Anti-Atomkraftbewegung. Nicht Herr Merz hat nichts verstanden, sondern die Grünen. Das sieht man an den letzten Wahlergebnissen und wird man an den künftigen sehen. Die Mehrheit wählt Mitte-Rechts. Das hat auch etwas mit dem Stadtbild zu tun."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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