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Mütterrente: So unterschiedlich sehen Mütter die geplante Ausweitung


Leserinnen über CSU-Projekt
"20 Euro machen den Kohl nicht fett"

Von t-online, MTh

Aktualisiert am 04.11.2025Lesedauer: 3 Min.
Eine Mutter Anfang der Neunzigerjahre: Mütter mit vor 1992 Geborenen erhalten aktuell nur 2,5 anstatt 3 Rentenpunkte.Vergrößern des Bildes
Eine Mutter Anfang der Neunzigerjahre: Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern erhalten aktuell nur 2,5 anstatt 3 Rentenpunkte. (Quelle: IMAGO / Bergmann)
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Die Ausweitung der Mütterrente gilt als Herzensprojekt der CSU. Doch ist die Angleichung verhältnismäßig? Mütter antworten unterschiedlich.

In ihrer dritten Stufe soll die Mütterrente ab 2027 für alle Betroffenen drei Rentenpunkte bringen, darauf verständigte sich die Koalition. Bislang wurden Müttern, deren Kinder vor 1992 auf die Welt kamen, nur 2,5 Punkte gutgeschrieben. Diese Neuerung würde die Steuerzahler jährlich fünf Milliarden Euro kosten.

"Hier wird nicht beim Sozialstaat gespart, sondern hier wird erneut eins draufgelegt. Und zwar völlig ohne Not", meint Amy Walker. Die t-online-Redakteurin fragt in ihrem Kommentar: "Ist es wirklich in Ordnung, den Bundeshaushalt dafür jedes Jahr mit fünf Milliarden zusätzlich zu belasten? Geld, das man gut für andere Dinge ausgeben könnte – Dinge, die nicht nur Rentnern etwas nutzen, sondern allen Bürgern im Land."

Hier antworten t-online-Leserinnen, die selbst Mütter sind.

"Eine ausgleichende Gerechtigkeit für uns Mütter"

Iris Stahl schreibt: "Für mich ist es eine ausgleichende Gerechtigkeit für uns Mütter, dass wir für Erziehungszeiten vor 1992 dieselben Rentenpunkte erhalten. Die neue Mütterrente bedeutet für mich als einzelne Frau zwar gar nicht so viel mehr Geld. Aber sie zieht doch einen Schlussstrich unter die Ungleichbehandlungen älterer Mütter. Ich finde es beschämend, dass manche die Mütterrente als Wahlgeschenk bezeichnen."

Ulrike Margane begrüßt es, dass Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger "Bewegung" in die Diskussion über die Mütterrente bringt, die sie für "absolut überflüssig" hält. Dulger sagte, die Mütterrente solle nicht erhöht werden, weil dadurch Geld für Investitionen fehle. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, welcher Aufwand damit verbunden ist. Aus meiner Sicht muss dieses Vorhaben dringend gestoppt und das Geld in sinnvollere Vorhaben gesteckt werden", schreibt die t-online-Leserin.

"Die Differenzierung der Mütterrente hätte es nie geben dürfen", meint dagegen Monika Ruis. "Meine zwei Kinder wurden Mitte der Achtzigerjahre geboren. Aufgrund mangelnder Angebote zur Kinderbetreuung konnte ich damals nicht arbeiten. Da es sich nur um einen kleinen Betrag handelt, ist es eine Frechheit, dass die Mütterrente immer wieder angeprangert wird."

Die t-online-Leserin sei zwar keine CSU-Wählerin, der Partei aber dankbar, dass sie daran festhält. "Ich hoffe, dass die Koalition standhaft bleibt und die Mütterrente III baldmöglichst eingeführt wird."

"20 Euro pro Monat machen den Kohl nicht fett"

Monika Wirth mailt: "Als Mutter eines Kindes, das 1990 geboren ist, war ich zunächst erfreut über die Ausweitung der Mütterrente. Aber 20 Euro pro Monat machen erstens den Kohl nicht fett, und zweitens sollten fünf Milliarden an der Stelle ausgegeben werden, die jungen Müttern hilft – nämlich dem Ausbau von Möglichkeiten der Kinderbetreuung, sodass sie arbeiten können."

Monika Breys bekam ihre beiden Söhne Anfang der 1980er-Jahre. Um ihnen "gerecht zu werden", war sie einige Jahre nicht berufstätig und arbeitete später nur noch in Teilzeit, wie sie t-online schreibt. Sie klagt: "Die Ungleichbehandlung bei der Bewertung der Erziehungsleistung meiner Kinder gegenüber den nach 1992 geborenen ärgerte mich schon immer. Dabei sind meine Söhne sehr gute Steuer- und Beitragszahler. Mein Ehemann und ich leben zwar in gut gesicherten Verhältnissen, aber trotzdem bin ich keine reiche Frau, der die Mütterrente zugutekäme."

Die t-online-Leserin berechnet, dass ihre beiden Kinder ihr mit jeweils 20 Euro im Monat aufs Jahr gesehen 480 Euro einbrächten, was sie für nicht zu vernachlässigen und für den Staat für bezahlbar hält. "Also Finger weg von der Streichung der Mütterrente. Denn wir Frauen haben uns das durch unsere Lebensleistung auch erarbeitet. Es ist richtig, dass Herr Söder versucht, dieses Gerechtigkeitsproblem zu beseitigen."

"Es ist ganz einfach", findet Marguerite Bergner: "Anstatt Müttern mit vor 1992 geborenen Kindern ebenfalls drei Rentenpunkte zu geben, könnte man bei Müttern, die nach 1992 gebaren, auf 2,5 kürzen. Voilà, die Gleichstellung und Gerechtigkeit wären dadurch hergestellt. Und das sage ich als eine Mutter, die von der Ausweitung profitieren würde, da mein Sohn 1973 geboren wurde – zu einer Zeit, in der es noch nicht einmal Kindergeld gab."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Leserinnen
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