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125.000 Visa für Angehörige von Flüchtlingen erwartet


125.000 Angehörige von Flüchtlingen erwartet

t-online, David Ruch und Jonas Mueller-Töwe

20.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Flüchtlingsfamilie in ThüringenVergrößern des BildesIn Kreisen des Auswärtigen Amts wird mit insgesamt 125.000 Menschen, die aufgrund der Familienzusammenführung dieses Jahr nach Deutschland kommen. Auch inklusive dieser Menschen liegt die Anzahl der neu ankommenden Flüchtlinge 2017 deutlich unter den Zahlen der Vorjahre. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-bilder)
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Die Bundesregierung rechnet im laufenden Jahr mit der Ausstellung von 125.000 Visa für den Familiennachzug von anerkannten Flüchtlingen. Das geht aus einer Anfrage von t-online.de an das Bundesinnenministerium (BMI) hervor.

Im ersten Halbjahr 2017 habe das Auswärtige Amt rund 62.000 Visa zur Familienzusammenführung erteilt. Etwas über 25.000 davon entfielen auf syrische Staatsangehörige. „Wenn sich dieser Trend so fortsetzt, wird das Auswärtige Amt im Jahr 2017 ca. 125.000 Visa zum Familiennachzug erteilen“, schätzt das BMI. Das läge etwas über den Zahlen von 2016: Damals waren rund 104.000 Visa erteilt worden.

Ein Blick in die Kristallkugel

Wie viele Familienangehörige von Geflüchteten am Ende tatsächlich nach Deutschland kommen, hänge aber von vielen Faktoren ab, teilt das Ministerium weiter mit. Diese Entwicklung lasse sich nicht prognostizieren. Eine verlässliche Aussage sei daher nicht möglich.

In den kommenden Jahren geht man in Kreisen des Auswärtigen Amts allerdings von insgesamt 200.000 bis 300.000 Familienangehörigen aus, die nach Deutschland reisen könnten. Die „Welt am Sonntag“ hatte jüngst von zu erwartenden 180.000 Flüchtlingen im Jahr 2017 berichtet und unter Berufung auf das Auswärtige Amt ergänzt, „dass bald zusätzlich 200.000 bis 300.000 Syrer und Iraker infolge des Familiennachzugs zu Angehörigen in Deutschland reisen dürfen“.

Deutlicher Rückgang der Flüchtlingszahlen

Rechnet man aber dieses Jahr neu in Deutschland ankommende Asylsuchende und Familienangehörige von bereits angekommenen Schutzsuchenden zusammen, so bleiben die Zahlen immer noch deutlich unter den Flüchtlingszahlen der vergangenen beiden Jahre. Bislang kamen in diesem Jahr rund 90.000 Asylsuchende in Deutschland an. Etwa 111.000 Menschen stellten einen Asylantrag, darunter waren auch noch zahlreiche Anträge aus dem vergangenen Jahr. Hinzu könnten laut Innenministerium noch etwa 125.000 Familienangehörige kommen.

2015 hatten etwas mehr als 475.000 Menschen in Deutschland Asylanträge gestellt, 2016 sogar etwas mehr als 745.000. Die meisten der in diesem Jahr in Deutschland neu angekommenen Flüchtlinge kamen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Eritrea.

Weniger offene Asylanträge, mehr Klagen

Auch die Anzahl der noch offenen Asylanträge hat sich um zwei Drittel reduziert: Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wurden in der ersten Jahreshälfte 2017 die Asylanträge von fast 410.000 Personen entschieden. Die Zahl der offenen Fälle sank von rund 434.000 zu Jahresbeginn auf rund 147.000. Fast 40 Prozent der Anträge wurden abgelehnt, weitere 16,1 Prozent wegen formeller Gründe zurückgewiesen.

Allerdings sind derzeit noch Hunderttausende Klagen vor deutschen Verwaltungsgerichten anhängig, in denen abgelehnte Anträge verhandelt werden.

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