Deutschland: Nato-Admiral kritisiert deutsche Straßen und Brücken

Tausende Soldaten und Panzer sollen für eine Großübung nach Deutschland kommen. Doch die Nato schlägt Alarm: Der Zustand der Infrastruktur sei "wirklich miserabel". Auch die Bahn bekommt ihr Fett weg.

Deutschlands ranghöchster Nato-Admiral sieht vor der 2021 geplanten Großübung "Steadfast Defender" erhebliche Defizite bei der deutschen Infrastruktur. Das sagte Manfred Nielson der Tageszeitung "Welt" und kritisierte angeblich jahrelange Versäumnisse. Die Infrastruktur sei auch abseits der Bedürfnisse des Militärs miserabel, sagte er.

Bei der Großübung werden nach Angaben von Nielson über 10.000 amerikanische Soldaten und rund 1.100 gepanzerte und ungepanzerte Fahrzeuge an mehreren europäischen Häfen ankommen. "Ich habe die Sorge, dass viele unserer Straßen und Brücken diesen Belastungen nicht gerecht werden", sagte der Admiral.

Deutsche Bahn kann keine Panzer transportieren

Nun räche sich, dass "wir uns mehr als 20 Jahre um solche Aufgaben nicht ausreichend gekümmert haben", sagte Nielson, der auch Vize-Kommandeur des Nato-Hauptquartiers Allied Command Transformation in den USA ist. "Auch jenseits militärischer Bedürfnisse" sei die Infrastruktur in Deutschland "teilweise wirklich miserabel", bemängelte er.

• Drohungen im Nahen Osten: Amerika versetzt Truppen in höhere Alarmbereitschaft
• Einigung zwischen Militär und Demonstranten: Termin für Wahlen im Suden steht fest
• USA: Bundesstaat verbietet Abtreibungen

Bei der Deutschen Bahn sieht Nielson ebenfalls Probleme. Mit einer Vorlaufzeit von fünf Tagen Panzer innerhalb Deutschlands zu transportieren, sei derzeit mit der Bahn nicht möglich, kritisierte der Nato-Admiral.