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Politiker unter Plagiatsverdacht


Politiker unter Plagiatsverdacht

Annette Schavan hat ihren Doktortitel verloren
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Annette Schavan: Die CDU-Politikerin soll in ihrer nunmehr 34 Jahre alten Doktorarbeit "Person und Gewissen" Textpassagen unsauber übernommen haben. Schavan beteuert, ihre Arbeit "nach bestem Wissen und Gewissen erstellt" zu haben. Der Rat der Philosophischen Fakultät der Heine-Universität Düsseldorf entzog ihr dennoch am 5. Februar 2013 den Doktortitel. Schavan trat daraufhin am 9. Februar als Bildungsministerin zurück.

Marc Eumann (SPD) steht unter Plagiatsverdacht
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Marc Jan Eumann: Sein Fall ist noch ungeklärt. Seit Anfang Januar 2013 steht der 48-Jährige SPD-Medienexperte und Staatssekretär bei der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen unter Plagiatsverdacht. Eumann soll in seiner Doktorarbeit aus seiner eigenen, 20 Jahre zuvor verfassten Magisterarbeit abgeschrieben haben, ohne dies kenntlich zu machen. Die Technische Universität Dortmund leitete im Juli 2013 ein Aberkennungsverfahren ein.

Karl-Theodor zu Guttenberg stolperte im März 2011 über seine Plagiats-Affäre. Seine juristische Dissertation über einen Vergleich der europäischen und US-amerikanischen Verfassungen war größtenteils abgekupfert. Gemerkt hat es der Frankfurter Völkerrechtler Andreas Fischer-Lescano, der bei der Lektüre von Guttenbergs Einleitung seine eigenen Textpassagen wiedererkannte - ohne Zitate!
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Quelle: dapd

Karl-Theodor zu Guttenberg: Mit dem damaligen Verteidigungsminister kam der Stein der Plagiate überhaupt erst ins Rollen: Am 16. Februar 2011 berichtete die "Süddeutsche Zeitung" erstmals von Plagiatsvorwürfen. Die Universität Bayreuth entzieht Guttenberg nach Beratungen eines Fachgremiums später den Doktortitel. Am 1. März 2011 trat der CSU-Politiker wegen seiner zu großen Teilen abgeschriebenen juristischen Doktorarbeit zurück. Strafrechtliche Ermittlungen gegen Guttenberg stellt die Staatsanwaltschaft Hof gegen Zahlung von 20.000 Euro ein.

Veronica Saß klagte gegen den Entzug des Doktortitels und verlor
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Veronica Saß: Die Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) ist ein weiteres Opfer eigener Nachlässigkeit. Saß verlor wegen eines Plagiats am 11. Mai 2011 ihren Doktortitel. Der Promotionsausschuss der Universität Konstanz kam zu dem Ergebnis, dass erhebliche Teile der Dissertation abgeschrieben wurden. Das Verwaltungsgericht Freiburg wies ihre Klage gegen den Titelentzug am 24. Mai 2011 ab.

Silvana Koch-Mehrin zog sich nach ihrer Plagiats-Affäre weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück
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Silvana Koch-Mehrin: Am 15. Juni 2011 entzog die Universität Heidelberg der FDP-Europaabgeordneten den Doktortitel. Ihre wirtschaftshistorische Arbeit über die Lateinische Münzunion bestehe "in substanziellen Teilen aus Plagiaten", begründete die Universität ihren Schritt. Wegen der Plagiatsvorwürfe legte die Koch-Mehrin im Mai 2011 ihre politischen Ämter nieder. Sie reichte im Dezember 2011 beim Verwaltungsgericht Karlsruhe Klage ein, die erfolglos blieb.

Jorgo Chatzimarkakis verlor im Juli 2011 seinen Doktortitel
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Jorgo Chatzimarkakis: Am 13. Juli 2011 erkannte die Universität Bonn dem FDP-Europaabgeordneten den Doktortitel ab. In zahlreichen Fällen seien in seiner politikwissenschaftlichen Promotion aus anderen wissenschaftlichen Arbeiten entlehnte Passagen gefunden worden, die nicht als wörtliche Übernahmen gekennzeichnet gewesen seien, teilte die Hochschule mit. Chatzimarkakis spricht von seiner Arbeit als einem "Grenzfall" und nennt die Entscheidung "sehr bitter". Chatzimarkakis' Klage gegen diese Entscheidung wurde am 22. März 2012 vom Verwaltungsgericht Köln abgewiesen.

Bijan Djir-Sarais Doktorarbeit war zu 45 Prozent zweifelhaft
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Quelle: dapd

Bijan Djir-Sarai: Die betriebswirtschaftliche Doktorarbeit des FDP-Bundestagsabgeordneten wurde von der Universität Köln überprüft. Am 5. März 2012 verlor der 38-Jährige seinen Titel. Die Plagiatsfahnder der Internetseite "VroniPlag Wiki" fanden auf 45 Prozent der Seiten zweifelhafte Stellen.

Margarita Mathiopoulos kämpft noch immer um ihren Doktortitel
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Margarita Mathiopoulos: Die Politikberaterin, die lange Jahre der FDP in außenpolitischen Fragen zur Seite stand, verlor am 18. April 2012 ihren Doktortitel der Universität Bonn. Wegen ihrer politikwissenschaftlichen Arbeit "Geschichte und Fortschritt im Denken Amerikas" war Mathiopoulos bereits Ende der 1980er Jahre in die Kritik geraten. Damals wurden handwerkliche Mängel, aber keine schwerwiegenden Verfehlungen festgestellt. Im Zuge der Guttenberg-Affäre wurde ihre Arbeit von "VroniPlag Wiki" nochmal unter die Lupe genommen und zahlreiche Plagiatsstellen identifiziert. Mathiopoulos klagte gegen den Titelentzug und verlor.

Florian Graf hat seinen Doktortitel freiwillig zurückgegeben
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Florian Graf: Der Berliner CDU-Fraktionschef stellt einen Ausnahmefall dar: Der Diplom-Verwaltungswirt hat freiwillig zugegeben, wissenschaftlich nicht sauber gearbeitet zu haben, und stellte bei der Universität Potsdam am 27. April 2012 den Antrag, seinen Doktortitel wegen mehrerer Plagiate zurückzugeben. Am 2. Mai 2012 entzog ihm die Uni den Doktortitel. Der 41-Jährige blieb trotz der Affäre im Amt: Seine Fraktion sprach ihm am 3. Mai 2012 mit 88 Prozent das Vertrauen aus. Er selbst hatte die Vertrauensfrage gestellt.

Bernd Althusmann darf seinen Doktortitel behalten
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Bernd Althusmann: Doch nicht immer führt die Überprüfung einer Doktorarbeit zur Aberkennung des Titels, wie der Fall des niedersächsischen Kultusministers zeigt. Eine Prüfkommission der Universität Potsdam bescheinigte der Dissertation des CDU-Politikers am 1. Dezember 2011 zwar eine Vielzahl formaler Mängel. Jedoch erfüllten die Verstöße laut Kommission nicht den Tatbestand des wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Althusmann behält den Doktortitel.

Auch SPD-Fraktionschef und Außenminister Steinmeier darf auf Beschluss der Universität Gießen seinen Doktortitel behalten.
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Frank Walter Steinmeier: Die Universität Gießen ging 2013 den Plagiatsvorwürfen gegen den damaligen SPD-Fraktionschef nach. Hintergrund war ein Schreiben an die Universitätsleitung, in dem die Überprüfung von Steinmeiers Doktorarbeit angeregt worden war. Erhoben hatte die Plagiatsvorwürfe der Dortmunder Fachhochschulprofessor Uwe Kamenz. Er habe mithilfe einer selbst geschriebenen Software mehr als 500 verdächtige Stellen in Steinmeiers Dissertation gefunden. Das Prüfverfahren wurde Ende 2013 eingestellt.




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