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Annalena Baerbock verteidigt sich gegen Plagiatsvorwürfe


Nach Plagiatsvorwürfen
Baerbock verteidigt sich: "Ich habe kein Sachbuch geschrieben"

Von dpa, reuters, cck

Aktualisiert am 01.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock bei "Brigitte Live": Sie habe ihr Buch geschrieben, um zu erklären, "wer ich bin und was mich antreibt".Vergrößern des BildesGrünen-Kanzlerkandidatin Baerbock bei "Brigitte Live": Sie habe ihr Buch geschrieben, um zu erklären, "wer ich bin und was mich antreibt". (Quelle: Fabian Sommer/dpa)
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Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wehrt sich gegen die Plagiatsvorwürfe. Sie habe keine wissenschaftliche Arbeit geschrieben, sagte sie bei einem Live-Interview.

Annalena Baerbock hat sich in einem Interview gegen Plagiatsvorwürfe verteidigt. "Ich habe kein Sachbuch geschrieben, sondern das, was ich mit diesem Land machen will – und auf der anderen Seite die Welt beschrieben, wie sie ist, anhand von Fakten und Realitäten", sagte sie bei "Brigitte Live".

Das Buch sei eine Zusammenstellung aus ihren politischen Erfahrungen, außerdem seien "ganz viele Ideen von anderen" mit eingeflossen. Sie habe aber sehr deutlich gemacht, dass sie öffentliche Quellen genutzt habe. Ihre Partei habe deutlich gemacht, dass es bei dem Buch keine Urheberrechtsverletzungen gebe. Sie habe dieses Buch geschrieben, um zu erklären, "wer ich bin und was mich antreibt", sagte Baerbock.

Baerbock spricht von "Fake News" und Kampagnen

Die Kanzlerkandidatin der Grünen sieht sich Plagiatsvorwürfen ausgesetzt. Der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber hatte in einem Beitrag mehrere Textpassagen in Baerbocks Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" moniert und Parallelen zu anderen Veröffentlichungen aufgezeigt. Als Beispiele führt Weber unter anderem Beiträge des US-Politikwissenschaftlers Michael T. Klare, der Bundeszentrale für politische Bildung und des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" an.

Die Parteispitze der Grünen reagierte verärgert auf die Vorwürfe und sprach von "Rufmord!". Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sah eine Kampagne gegen die Spitzenkandidatin und rief zu Solidaritätsbekundungen für Baerbock unter anderem auf Twitter auf. Recherchen von t-online legen nahe, dass gezielt Plagiatsjäger auf die Grünen-Politikerin angesetzt wurden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Frage, ob sie die Vorwürfe als Rufmord empfinde, wich Baerbock aus. Nach ihrer Nominierung als Kanzlerkandidatin im April habe sie erlebt, dass bewusst falsche Behauptungen über sie in die Welt gesetzt worden seien, sagte Baerbock. Es gebe "Fake News" und Kampagnen gegen sie. Das betreffe auch ihren Lebenslauf. Bis heute gebe es Menschen, die nicht glauben, dass sie einen Uniabschluss in London erhalten habe. Sie selbst wolle keinen schmutzigen Wahlkampf machen, sagte Baerbock und forderte "Anstand und Respekt".

Baerbock greift Laschet an

Auf die Frage "Fehler machen oder Fehler vermeiden?" antwortete Baerbock: "Fehler machen". Das sei ihr gerade in den vergangenen Wochen bewusst geworden. Ihr sei es wichtig, selbstkritisch zu sein und aus den Fehlern zu lernen.

Baerbock kritisierte auch Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet und den CDU-Politiker Friedrich Merz: "Die Frage von sozialer Gerechtigkeit gehört für mich zum Klimaschutz dazu. Was Herr Laschet und Herr Merz da jetzt vorschlagen, ist aus meiner Wahrnehmung gerade bei der Frage der sozialen Gerechtigkeit eher eine Rückkehr (in die Zeit) von vor 16 Jahren Angela Merkel", sagte Baerbock. Es fehle bei der Union, die Breite der Gesellschaft im Blick zu haben und zu wissen, "was Miete für Menschen mit wenig Einkommen" bedeute. "Um diese Richtungsentscheidung geht es bei dieser Wahl."

Baerbock: Wahl 2021 wird auch Klimawahl

Auch zur Klimakrise äußerte sich Baerbock. Auf die Frage, weshalb nun so viele Bürger mehr das als ein wichtiges Wahlthema empfinden, sagte Baerbock: "Weil wir die Klimakrise jetzt live und in Farbe spüren." Die Bundestagswahl 2021 werde auch eine Klimawahl. Das Erste, was sie im Falle einer Wahl zur Kanzlerin angehen wolle, sei ein Klimaschutz-Sofortprogramm.

Sie sprach außerdem über die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Die Ungleichheit sei Ansporn für sie, in der Politik zu sein, sagte Baerbock. Auch Männer werden aus unterschiedlichen Gründen angefeindet, sagte Baerbock. Bei Frauen aber gebe es immer noch die eine zusätzliche Ebene. Das kenne sie selbst: Mal ist es das Kleid, was zu lang oder zu kurz sei oder die Stimme, die zu schrill sei, so Baerbock.

Es ist das erste Kanzlerkandidaten-Interview bei "Brigitte Live", bei dem traditionell eher menschliche als harte politische Fragen im Fokus stehen. Auch CDU-Kandidat Armin Laschet und SPD-Kandidat Olaf Scholz werden sich im Juli noch den Fragen der Redaktion stellen.

Verwendete Quellen
  • Brigitte: Interview mit Annalena Baerbock
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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