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Armin Laschet (CDU): Zweiter Plagiatsjäger findet Abgeschriebenes


Zunächst entlastete er ihn
Zweiter Plagiatsjäger findet Abgeschriebenes bei Laschet

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 04.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: Plagiatsjäger prüfen verdächtige Fundstellen in seinem Buch.Vergrößern des Bildes
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: Plagiatsjäger prüfen verdächtige Fundstellen in seinem Buch. (Quelle: dpa-bilder)

Eigentlich hatte ein Medienwissenschaftler Armin Laschet in der Plagiatsaffäre in Schutz genommen. Ein neuer Fund ändert seine Einschätzung. Im Buch wurde offenbar eine halbe Seite komplett übernommen.

Der Plagiatsjäger Stefan Weber, der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet gegen erste Plagiatsvorwürfe in Schutz nahm, hat seine Einschätzung nach eigener Aussage nach einem weiteren Fund "beträchtlich geändert". Dazu geführt habe der Hinweis eines Lesers: Laschet habe neben einem weiteren Fund mutmaßlich eine halbe Seite unzitiert aus der Rede eines Unionspolitikers übernommen. Laschet selbst habe sich auf Anfrage dazu nicht geäußert, schrieb Weber am Montag in einer Pressemitteilung.

"Erstfund ein Fingerzeig auf mehr"

Nach gleichgearteten Vorwürfen gegen die Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock war auch Laschet im Juli für sein Buch "Die Aufsteigerrepublik" in die Kritik geraten: Der Plagiatsjäger und "VroniPlag"-Gründer Martin Heidingsfelder hatte demnach eine mutmaßlich plagiierte Stelle in dem Werk gefunden, dass Laschet als nordrhein-westfälischer Integrationsminister von seinen Mitarbeitern schreiben ließ, aber als Autor verantwortete. Weber hatte das Buch daraufhin oberflächlich mit einer Software geprüft und war zunächst zu dem Schluss gekommen, dass keine weitreichende Täuschungsabsicht zu unterstellen sei.

Nun ändert Weber seine Meinung: "Womöglich verhält sich doch Laschet zu Baerbock wie Schavan zu Guttenberg", schrieb der Medienwissenschaftler in seinem Blog. Laschet habe im Buch offenbar eine Rede des Politologen und Unionspolitikers Hans Maier aus dem Jahr 2006 nahezu wortgleich übernommen, aber im Quellenverzeichnis nicht aufgeführt. "Heidingsfelders Erstfund scheint nun doch sehr wahrscheinlich ein Fingerzeig auf noch mehr als eine weitere Stelle zu sein." Weber entschuldigte sich deswegen ausdrücklich bei Heidingsfelder.

Der hatte eine Stelle im Buch gefunden, die ungekennzeichnet vom Autor Karsten Weitzenegger übernommen wurde. Während Heidingsfelder nach eigenen Angaben Laschet um Stellungnahme bat und offen ließ, ob er auf weitere Fundstellen gestoßen war, machte der Autor die Vorwürfe öffentlich.

Der CDU-Spitzenkandidat räumte daraufhin Fehler ein und kündigte eine umfangreiche Prüfung des Buchs an. Seitdem äußerte er sich nicht mehr dazu. Heidingsfelder sprach deswegen am Montag gegenüber dem "Deutschlandfunk" von "vielen offenen Fragen", die Laschet weiterhin beantworten müsse. Wenn Laschet nicht reagiere, werde er noch diese Woche nachhaken.

Neben den mutmaßlichen Plagiaten hatte Laschet schon einmal Ärger mit seinem Buch: Nicht nur, dass er Mitarbeiter seines damaligen Ministeriums mit dem Buch beauftragte, er spendete den Reinerlös des Verkaufs und setzte die Spende von der privaten Steuererklärung ab. Als die Vorgänge im Jahr 2015 bekannt wurden, sah er sich zu einer Entschuldigung gezwungen.

Update, 4.8.2021, 8.16 Uhr: In einer vorherigen Version des Artikels hieß es, Laschet habe den Reinerlös des Buchs 2015 gespendet. Richtig ist, dass er den Reinerlös bereits Jahre zuvor gespendet hatte. Der Artikel wurde entsprechend geändert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

Verwendete Quellen
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