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Foto-Serie: Nazi-Mordserie in Deutschland


Foto-Serie: Nazi-Mordserie in Deutschland

Zehn Tote, drei Täter aus dem rechtsradikalen Milieu. Was als spektakuläre Kriminalgeschichte begann, wächst sich zu einem bundesweiten Skandal aus, der auch vor dem Verfassungsschutz und der Polizei nicht Halt macht. Wie konnte das seit 1998 aktenkundige Nazi-Trio über ein Jahrzehnt hinweg ungestraft morden? Ein historischer Zeitungsausschnitt von 1998 zeigt die drei Terroristen.
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Quelle: Ostthüringer Zeitung, 21. Februar 1998 mit Fotos vom LKA Thüringen

Zehn Tote, drei Täter aus dem rechtsradikalen Milieu. Was als spektakuläre Kriminalgeschichte begann, wächst sich zu einem bundesweiten Skandal aus, der auch vor dem Verfassungsschutz und der Polizei nicht Halt macht. Wie konnte das seit 1998 aktenkundige Nazi-Trio über ein Jahrzehnt hinweg ungestraft morden? Ein Zeitungsausschnitt von 1998 zeigt die drei Terroristen.

Doch von Anfang an: April 2007, Tatort Theresienwiese in Heilbronn. Hier geraten zwei Polizeibeamte in eine Schießerei. Ein Polizist wird schwer verletzt, seine Kollegin tödlich verwundet.
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Quelle: dpa-bilder

Doch von Anfang an: April 2007, Tatort Theresienwiese in Heilbronn. Hier geraten zwei Polizeibeamte in eine Schießerei. Ein Polizist wird schwer verletzt, seine Kollegin tödlich verwundet.

Polizistenmord in Heilbronn
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Quelle: dapd

Die Tote ist die junge Polizeibeamtin Michèle Kiesewetter (22) aus Thüringen, die in Baden-Württemberg ihren Dienst verrichtet hat. Sie stirbt durch einen Kopfschuss. Ihr Kollege sagt aus, dass er sich an nichts mehr erinnern kann. Nach neuesten Erkenntnissen bestand eine Verbindung zu den Tätern. War der Mord ein Racheakt?

Polizistenmord in Heilbronn
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Quelle: dpa-bilder

Die Tat geschieht am helllichten Tag an einem gewöhnlich belebten Ort: Die Theresienwiese ist der Festplatz von Heilbronn. Trotzdem findet die Polizei keine Augenzeugen - lediglich Personen, die die Schüsse gehört haben.

Die Suche nach dem Phantom
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Quelle: dapd

Am Tatort finden Ermittler die DNA einer Frau, die seit Jahrzehnten anhand ihrer genetischen Spuren mit verschiedensten Verbrechen in Verbindung gebracht wird - unter anderem auch mit einem Einbruch 2006 in Saarbrücken, zu dem dieser Mann (Phantombild) gesucht wurde. 2009 aber stellt sich heraus: Die DNA-Spuren gehörten zu einer Angestellten, die jahrzehntelang die Wattestäbchen für Polizeiproben verpackt hatte. Die "Frau ohne Gesicht" war ein Phantom, die heiße Spur der Polizei eine peinliche Panne.

Banküberfall von Eisenach
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Quelle: Polizei

Jahrelang tappt die Soko "Parkplatz" bei den Heilbronner Ermittlungen im Dunkeln - bis im 300 Kilometer nördlich gelegenen Eisenach am 4. November 2011 eine Bank überfallen wird.

Banküberfall von Eisenach
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Quelle: dapd

Am selben Tag findet die Polizei ein brennendes Wohnmobil - und darin die beiden Bankräuber - sie sind tot. Offenbar haben sie sich selbst umgebracht. Doch nicht nur das: Auch die Dienstwaffen der in Heilbronn getöteten Polizistin und ihres verletzten Kollegen tauchen dort auf.

Kurz nach dem Banküberfall in Eisenach explodiert 180 Kilometer weiter in Zwickau ein Haus. Dort hatten die beiden Bankräuber gewohnt - und eine 36 Jahre alte Frau, die sich kurze Zeit später der Polizei stellte.
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Quelle: dapd

Kurz nach dem Banküberfall in Eisenach explodiert 180 Kilometer weiter in Zwickau ein Haus. Dort hatten die beiden Bankräuber gewohnt - und eine 36 Jahre alte Frau, die sich kurze Zeit später der Polizei stellt.

Es ist Beate Zschäpe, die sich auch Susann Dienelt und Mandy Struck nannte. Sie und ihre Komplizen entstammen der Neonazi-Szene. 1997 wollten sie eine Rohrbombe auf dem Jenaer Theatervorplatz sprengen. Ein Jahr später tauchten sie ab
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Quelle: dapd

Es ist Beate Zschäpe, die sich auch Susann Dienelt und Mandy Struck nannte. Sie und ihre Komplizen entstammen der Neonazi-Szene. 1997 wollten sie eine Rohrbombe auf dem Jenaer Theatervorplatz sprengen. Ein Jahr später tauchten sie ab.

Hausexplosion in Zwickau
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Quelle: dapd

Puzzlearbeit für die Polizei: Die Soko "Capron" aus Thüringen und die Soko "Parkplatz" aus Baden-Württemberg versuchen, die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Tatorten und Personen aufzuklären.

In der Wohnung des Nazi-Trios wird auch die Tatwaffe der Döner-Mordserie gefunden.
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Quelle: dpa-bilder

In der Wohnung des Nazi-Trios wird auch die Tatwaffe der Döner-Mordserie gefunden. Zwischen 2000 und 2006 sind insgesamt neun Menschen getötet worden, acht Türkischstämmige und ein Grieche. Auf DVDs, die in der ausgebrannten Wohnung gefunden wurden, brüsten sich Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos mit diesen Morden. Auch das Nagelbombenattentat in Köln will ihre Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) verübt haben.

Propaganda-Video der Zwickauer Terror-Zelle
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Quelle: dapd

Im Jahr 2007 äußert sich die Zwickauer Terrorzelle in einem Propaganda-Video. Dort bekennt sie sich zu den Morden an neun Kleinunternehmern mit türkischen und griechischen Wurzeln und zum Mordanschlag auf die beiden Heilbronner Polizisten.

2007 soll sich Holger G. der Gruppe angeschlossen haben. Er wird bei Hannover festgenommen. Nach Angaben des niedersächsischen Verfassungsschutzes ist der 37-Jährige nur als Mitläufer der rechten Szene bekannt. Er ist bisher nicht als Straf- oder Gewalttäter aufgefallen und bestreitet eine Beteiligung an den Morden.
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Quelle: dpa-bilder

2007 soll sich Holger G. der Gruppe angeschlossen haben. Er wird bei Hannover festgenommen. Nach Angaben des niedersächsischen Verfassungsschutzes ist der 37-Jährige nur als Mitläufer der rechten Szene bekannt. Er ist bisher nicht als Straf- oder Gewalttäter aufgefallen und bestreitet eine Beteiligung an den Morden.

Hausexplosion in Zwickau
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Quelle: dpa-bilder

Ein weiterer mutmaßlicher Helfer der Terrorgruppe kommt ins Spiel: Matthias D. soll Wohnungen für Beate Zschäpe und Komplizen gemietet haben (im Bild das durch eine Explosion beschädigte Haus in Zwickau). Innenminister Hans-Peter Friedrich spricht von einem Dutzend Verdächtiger rund um die Zwickauer Zelle.

Die NSU hat möglicherweise noch mehr schwere Anschläge verübt. Die Polizei prüft Hinweise, dass die Zwickauer Zelle für drei Sprengstoffanschläge in Köln und Düsseldorf verantwortlich sein soll. Dabei wurden zwischen 2000 und 2004 mehr als 30 Menschen teils schwer verletzt.
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Quelle: dapd

Die NSU hat möglicherweise noch mehr schwere Anschläge verübt. Die Polizei prüft Hinweise, dass die Zwickauer Zelle für drei Sprengstoffanschläge in Köln und Düsseldorf verantwortlich sein soll. Dabei wurden zwischen 2000 und 2004 mehr als 30 Menschen teils schwer verletzt.

Nach der Aufdeckung der rechtsextremen Zwickauer Zelle häuft sich der Ruf nach institutionellen Reformen bei den Sicherheitsbehörden. Die Arbeit des Verfassungsschutzes im rechtsextremen Bereich steht auf dem Prüfstand.
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Quelle: dpa-bilder

Nach der Aufdeckung der rechtsextremen Zwickauer Zelle häuft sich der Ruf nach institutionellen Reformen bei den Sicherheitsbehörden. Die Arbeit des Verfassungsschutzes im rechtsextremen Bereich steht auf dem Prüfstand.

Demonstration gegen Neonazi-Terror
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Die Menschen gehen für die Opfer des Neonazi-Terrors auf die Straße - wie hier auf einer Demo in Berlin.

Auch die Diskussion um ein NPD-Verbot ist nach den Morden des Neonazi-Trios wieder einmal aufgeflammt.
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Quelle: dapd

Auch die Diskussion um ein NPD-Verbot ist nach den Morden des Neonazi-Trios wieder einmal aufgeflammt.

Bundestag beschäftigt sich mit Rechtsterror
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Der Bundestag wendet sich einmütig gegen den Rechtsterror. In einer gemeinsamen Erklärung entschuldigen sich die Abgeordneten bei den Opfern und fordern eine schonungslose Aufklärung.

Festnahme von Rechtsterror-Helfer Andre E. in Brandenburg
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Unterdessen gibt es täglich neue Enthüllungen: In Brandenburg nehmen Spezialeinheiten der GSG 9 Andre E. fest, der unter anderem das Bekennervideo der NSU produziert haben soll. Der 32-Jährige wird im Gehöft seines Zwillingsbruders Maik E. aufgegriffen, einem landesbekannten Neonazi.

Zuletzt wurde Ralf W. festgenommen. Der 36-Jährige steht im Verdacht, die NSU mit Waffen und Munition versorgt zu haben. Ihm wird Beihilfe an sechs der zehn Döner-Morde vorgeworfen.
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Zuletzt wurde Ralf W. festgenommen. Der 36-Jährige steht im Verdacht, die NSU mit Waffen und Munition versorgt zu haben. Ihm wird Beihilfe an sechs der zehn Döner-Morde vorgeworfen.

Die Jagd nach Helfern und Hintermännern der Rechtsterrorzelle NSU tritt in eine neue Phase: Die Bundesanwaltschaft und das BKA bitten inzwischen die Bevölkerung um Mithilfe. Bereits 240 Hinweise sollen bei den Ermittlern eingegangen sein.
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Die Jagd nach Helfern und Hintermännern der Rechtsterrorzelle NSU tritt in eine neue Phase: Die Bundesanwaltschaft und das BKA bitten inzwischen die Bevölkerung um Mithilfe. Bereits 240 Hinweise sollen bei den Ermittlern eingegangen sein.

Nazi-Mordserie in Deutschland
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Quelle: dapd

Im Sommer 2012 beginnt nach zahlreichen Ermittlungspannen das große Köpferollen beim Verfassungsschutz. Den Anfang macht der Präsident im Bund, Heinz Fromm. Zum 31. Juli nimmt er seinen Hut.

Nazi-Mordserie in Deutschland
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Quelle: dapd

Dann folgt Thomas Sippel. Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes stolpert ebenfalls über die NSU-Mordserie.

Nazi-Mordserie in Deutschland
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Quelle: dapd

Kurze Zeit später bittet Sachsens Verfassungsschutzchef Reinhard Boos überraschend um Versetzung. Ursache ist offenbar das "eklatante Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter".

Nazi-Mordserie in Deutschland
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Im September tritt dann der Chef des Landesverfassungsschutzes von Sachsen-Anhalt, Volker Limburg, zurück.

Nazi-Mordserie in Deutschland
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Im November kommt dann wieder Bewegung in den Fall: Die Bundesanwaltschaft klagt Beate Zschäpe als Mittäterin wegen Mordes an.




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