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Bremen: Lynchjustiz nach TV-Bericht über Pädophile


Unschuldiger schwer verletzt
Lynchjustiz in Bremen nach TV-Bericht über Pädophile

Von dpa
Aktualisiert am 14.06.2018Lesedauer: 1 Min.
Überfall in Bremen: Der überfallene 50-Jährige schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.Vergrößern des BildesÜberfall in Bremen: Der überfallene 50-Jährige schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. (Quelle: Werner Scholz/imago-images-bilder)
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Im Fernsehen läuft eine Sendung über Pädophile, ein Mann wird als verdächtig dargestellt. Einige Zuschauer glauben, den Mann zu erkennen – und überfallen einen Unschuldigen in seiner Wohnung.

Nach einem TV-Bericht über Pädophile hat ein Lynchmob in Bremen einen 50-Jährigen in seiner Wohnung zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt – die Polizei sucht noch nach den Tätern. "Es gibt noch keine Tatverdächtigen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Frank Passade.

Die Täter seien der Ansicht gewesen, den Mann in dem TV-Beitrag erkannt zu haben, teilte die Bremer Polizei mit. "Sie meinten, im Beitrag die Anschrift des dargestellten Mannes identifiziert zu haben und suchten diese auf." In dem am Dienstagmittag ausgestrahlten Film war ein Mann gezeigt worden, dessen Verhalten durch die Reporter als verdächtig beschrieben wurde. Das Opfer des Überfalls schwebe unterdessen nicht mehr in Lebensgefahr. Es werde wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt.

"Keine Form der Selbstjustiz tolerierbar"

Nach derzeitigen Erkenntnissen gehe man nicht davon aus, dass in dem betroffenen Wohnhaus tatsächlich Menschen mit pädophiler Neigung wohnen, hieß es weiter. Die Polizei wies ausdrücklich darauf hin, dass niemand das Recht hat, die Justiz in die eigene Hand zu nehmen. "Keine Form und kein Anlass zur Selbstjustiz sind tolerierbar. Es ist die Aufgabe der Staatsanwaltschaft und der Polizei, Straftaten zu verfolgen."

Wie viele Täter es waren, war noch unklar. Die Kriminalpolizei ruft mögliche Zeugen auf, sich zu melden.

Verwendete Quellen
  • dpa
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