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18 Jahre nach Wehrhahn-Anschlag: Freispruch für 52-jährigen Angeklagten


18 Jahre nach Wehrhahn-Anschlag
Gericht entscheidet auf Freispruch für Angeklagten

Von dpa
Aktualisiert am 31.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Der 52-jährige Angeklagte ist am Dienstag freigesprochen worden.Vergrößern des BildesDer 52-jährige Angeklagte ist am Dienstag freigesprochen worden. (Quelle: Federico Gambarini/dpa-bilder)
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Für die einen ist er ein Rechtsterrorist, für andere ein unschuldig Verfolgter. Nun hat das Gericht im Prozess um den Anschlag an einem Düsseldorfer S-Bahnhof für den Angeklagten entschieden.

Im Prozess um den Bombenanschlag am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn ist der Angeklagte freigesprochen worden. Das Düsseldorfer Landgericht sah die Beweislage am Dienstag als nicht ausreichend für eine Verurteilung an. Die Staatsanwaltschaft hatte dem 52-Jährigen zwölffachen Mordversuch aus Fremdenhass vorgeworfen und lebenslange Haft für ihn gefordert. Er sei durch eine lange Reihe von Indizien überführt und zweifellos der Täter. Die Verteidigung hatte Freispruch für den 52-Jährigen beantragt.

Bei dem Anschlag waren vor 18 Jahren, am 27. Juli 2000, zehn überwiegend jüdische Zuwanderer aus einer zwölfköpfigen Gruppe verletzt worden, einige von ihnen lebensgefährlich. Ein ungeborenes Baby starb im Mutterleib - getroffen von einem Metallsplitter.

Die Verteidigung hatte betont: "Die Beweisaufnahme hat den Nachweis für seine Täterschaft nicht erbracht." Der Angeklagte sei von völlig unglaubwürdigen Zeugen belastet worden. Es gebe keine Spuren von ihm am Tatort.

Im Prozess hatten mehrere Zeugen frühere Aussagen zurückgenommen oder relativiert. Ihnen sei es möglicherweise zuvor bei ihren stärker belastenden Varianten um Hafterleichterungen oder die Belohnung gegangen, vermuteten die Verteidiger. Der 52-Jährige sei ein "Dampfplauderer und ein Dummschwätzer", aber kein hochgefährlicher Rechtsextremist mit soziopathischen Zügen, wie von der Anklage behauptet.

Sämtliche vier Nebenklägeranwälte hatten den Angeklagten dagegen als überführt bezeichnet: Er habe sich in mitgeschnittenen Telefonaten mehrfach verraten. Das Gesamtbild sei eindeutig und beseitige jeden Zweifel. Die Kammer sei im Begriff, "den schwersten Justizfehler in der Geschichte Düsseldorfs zu begehen", hatte Nebenklagevertreter Juri Rogner noch gewarnt.

Verwendete Quellen
  • dpa
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