Nach über einer Woche Fahrt über die Nordsee, die Elbe und mehrere Kanäle erreichen zehn Börteboote aus Helgoland am Mittwoch die Hauptstadt Berlin. Dort wollen sie am Vormittag auf der Spree in Sichtweite des Kanzleramtes anlegen. Die Kapitäne wollen in der Hauptstadt für die Anerkennung ihrer schlichten, weißen Holzkähne als Unesco Weltkulturerbe werben.
Die traditionellen, kleinen Boote bringen Touristen von den Seebäderschiffen, die vor Helgoland auf Reede gehen, auf die rote Felseninsel. Früher war das nötig, weil es keinen Hafen in Helgoland gab, wo große Schiffe anlegen konnten. Seit es einen solchen Hafen gibt, machen viele Seebäderschiffe mit den Tagesgästen direkt auf der Insel fest, andere nutzen noch den Service der Börteboote.
Von den ehemals mehr als 20 Holzkähnen sind nur noch elf im Einsatz. Obwohl nie etwas passiert sei, gab es zuletzt schwere Sicherheitsbedenken, sagte Helgolands Tourismusdirektor Lars Johannson. Als Neubau bekäme ein Börteboot daher keine Zulassung mehr. Für die Boote, die noch im Einsatz seien, gelte jedoch der Bestandsschutz.