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Prozess in Ravensburg: Angeklagter gesteht Messerattacke


Prozess in Ravensburg
Angeklagter gesteht Messerattacke

Von dpa
Aktualisiert am 21.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Messerstecherein in RavensburgVergrößern des BildesRavensburg: Kriminaltechniker der Polizisten sichern den Tatort auf dem Marienplatz. (Quelle: Felix Kästle/Archiv/dpa-bilder)
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Vor einem halben Jahr wurden drei Menschen bei einer Messerattacke in Ravensburg schwer verletzt. Der Täter ist bereits beim Prozessauftakt geständig: Stimmen im Kopf sollen ihn zum Angriff verleitet haben.

Mit einem Küchenmesser ging er auf drei Männer los und verletzte sie schwer: Ein halbes Jahr nach der Attacke in Ravensburg hat der Angeklagte die Tat vor dem Landgericht gestanden. Der 22-Jährige aus Afghanistan gab zum Prozessauftakt zu, mit einem gut 20 Zentimeter langen Messer zunächst auf zwei Asylbewerber eingestochen zu haben, die an einer Bushaltestelle in der Innenstadt saßen.

Täter gibt Herkunft der Opfer als Motiv an

Als Motiv gab er an, die zwei Männer angegriffen zu haben, weil sie Araber seien. Im Anschluss an die Attacke stach er auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf einen Passanten ein, der sich mit einem Stuhl schützte und ihn aufforderte, das Messer fallen zu lassen. Der Angeklagte sagte vor Gericht, dass er sich von dem Mann bedroht gefühlt habe.

Gestoppt wurde der 22-Jährige in Baden-Württemberg kurz darauf von Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp, der den Mann nach eigenen Angaben aufforderte, das Messer auf den Boden zu legen. Bei der Verhandlung sagte der Angeklagte, dass er den Oberbürgermeister für einen Polizisten in Zivil gehalten habe. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Asylbewerber versuchten Mord in zwei Fällen und versuchten Totschlag in einem Fall vor.

Angeklagter soll unter Schlafstörungen gelitten haben

Der Tat soll ein Streit mit einem früheren Arbeitskollegen vorausgegangen sein. Der Angeklagte soll ihn per WhatsApp aufgefordert haben, in die Stadt zu kommen, um sich mit ihm zu schlagen. Der Mann sei dem aber nicht nachgekommen. Bei dem früheren Arbeitskollegen soll es sich nach Angaben des Angeklagten um einen Araber handeln.

Der 22-Jährige gab an, vor der Tat unter Schlafstörungen gelitten und Stimmen gehört zu haben. Die sollen ihm gesagt haben, dass er diejenigen bekämpfen müsse, mit denen er im Krieg stünde.

Gericht muss über seine Schuldfähigkeit abstimmen

Laut Staatsanwaltschaft ist nicht auszuschließen, dass der 22-Jährige an einer posttraumatischen Belastungsstörung und einer schizophrenen Psychose leidet. Der Angeklagte war bereits vor dem Vorfall mehrfach in psychiatrischer Behandlung, zuletzt zwei Tage vor der Tat.

Vor Gericht gab er an, die ihm verschriebenen Medikamente abgesetzt zu haben. Das Gericht muss unter anderem über die Schuldfähigkeit des 22-Jährigen und eine mögliche Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus entscheiden.

Der Prozess vor dem Landgericht Ravensburg ist auf vier Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird im April erwartet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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