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Luftfahrt: Comeback der Dornier 328 in Sachsen geplant


Neuauflage der Dornier 328
US-Konzern will in Leipzig Flugzeuge bauen

Von dpa
Aktualisiert am 21.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Eine Dornier 328 auf dem Flughafen Leipzig: Eine Neuauflage des Modells soll dort künftig gebaut werden.Vergrößern des BildesEine Dornier 328 auf dem Flughafen Leipzig: Eine Neuauflage des Modells soll dort künftig gebaut werden. (Quelle: Jan Woitas/dpa-bilder)
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Nach 60 Jahren sollen in Sachsen wieder Flugzeuge gebaut werden. Dadurch könnten bis zu 250 Arbeitsplätze entstehen. Experten zeigen sich über die Standortwahl überrascht.

Ein Passagierflugzeug für Kurzstrecken – gebaut am Flughafen Leipzig/Halle. Erstmals seit etwa 60 Jahren könnte wieder ein Flugzeug in Sachsen gebaut werden, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) am Rande der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Leipzig. Bis zu 250 Arbeitsplätze sollen durch die Produktion des Flugzeugs mit dem Namen D328NEU, eine Weiterentwicklung der Dornier 328, entstehen, sagte Nico Neumann, Produktionschef der Firma 328 Support Services.

Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Unternehmens Sierra Nevada Corporation (SNC). Die D328NEU soll Platz für bis zu 39 Passagiere bieten. Die Propeller sollen leiser rotieren als beim Vorgängermodell, auch der CO2-Ausstoß soll geringer sein. Das Flugzeug habe eine Reichweite von etwa 1.600 Kilometern, wenn 32 Passagiere an Bord sitzen, so Neumann. Neben Passagier- und Frachttransporten könnte es im Rahmen von Rettungs- und Suchdiensten eingesetzt werden.

Perspektivisch könne das Kleinflugzeug auch elektrifiziert werden, kündigte Thomas Jarzombek (CDU), Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, an. "Es ist ein großer Erfolg, dass das Flugzeug komplett in Deutschland gebaut wird", sagte er. 2015 hatte SNC erklärt, eine neue Dornier 328 in der Türkei bauen zu wollen. Nun entschied sich der Flugzeughersteller allerdings für Sachsen. Es sei eine "unternehmerische Entscheidung" gewesen, so Jarzombek. Entwickelt werden soll der neue Flugzeugtyp in Oberpfaffenhofen bei München, dem Sitz der 328 Support Services. Dort sollen 120 neue Stellen entstehen.

Ende 2023 soll der erste Flieger starten

Etwa 80 Millionen Euro will die SNC-Tochter DRA GmbH in den Bau einer Endmontagelinie für die D328NEU am Flughafen Leipzig/Halle investieren. Der Freistaat fördert das Vorhaben mit bis zu 6,5 Millionen Euro, wie Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sagte. Der Projektstart ist für kommendes Jahr geplant, Ende 2023 soll der erste Flieger in den Dienst gehen. Wie viele Maschinen gebaut werden sollen, dazu machte das Unternehmen zunächst keine Angaben.

Etwa 7.000 Menschen arbeiten nach Angaben des Wirtschaftsministeriums derzeit in Sachsens Luft- und Raumfahrtindustrie. 160 Unternehmen und Forschungseinrichtungen erwirtschaften demnach etwa 1,4 Milliarden Euro Umsatz jährlich.

Vorgänger Dornier 328 Turboprop blieb erfolglos

Die Vorgängermaschine der D328NEU, das Propellerflugzeug Dornier 328 Turboprop, wurde in den 1980er Jahren im bayerischen Oberpfaffenhofen entwickelt. 1991 flog die Maschine mit Platz für 30 Passagiere dann erstmals. Allerdings hatte die Dornier 328 nicht den erwarteten Erfolg. Auch die Ausführung mit herkömmlichen Triebwerken setzte sich nur begrenzt durch. "Es war kein internationaler Kracher", sagte Flugzeugexperte Klaus Wolf. Die Produktion des Flugzeugs wurde Anfang der 2000er Jahre eingestellt.


Die Entscheidung, einen neuen Typ nun in Leipzig zu produzieren, überraschte den Professor für Luftfahrzeugtechnik an der Technischen Universität Dresden. Dass Flugzeughersteller sich in Deutschland neu aufstellen sei "eher unüblich", so Wolf. Nach seiner Einschätzung sind Kleinflugzeuge heute allerdings gefragter als noch vor 20 Jahren. Durch die Propeller verbrauchten sie weniger Kerosin als herkömmliche Flugzeugtypen. Gerade als größeres Geschäftsreiseflugzeug oder für Flüge in abgeschiedene Gegenden oder auf kleine Inseln eigne sich die kleine Passagiermaschine.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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