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Anschlag in Halle: Bundesanwaltschaft fordert Höchststrafe für Täter


Prozess in Naumburg
Halle-Anschlag: Bundesanwaltschaft fordert Höchststrafe

Von t-online, afp, dpa, lw

Aktualisiert am 18.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Stephan Balliet: Die Bundesanwaltschaft fordert die Höchststrafe für den Attentäter von Halle.Vergrößern des BildesStephan Balliet: Die Bundesanwaltschaft fordert die Höchststrafe für den Attentäter von Halle. (Quelle: Christian Schroedter/imago-images-bilder)
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Nach mehr als 20 Tagen der Beweisaufnahme halten die Bundesanwälte ihr Plädoyer im Prozess zum Terroranschlag von Halle. Es gehe um einen der "widerwärtigsten antisemitischen Akte".

Im Prozess um den Anschlag auf die Synagoge in Halle an der Saale hat die Bundesanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Angeklagten Stephan B. gefordert. "Der Angriff auf die Synagoge in Halle war einer der widerwärtigsten antisemitischen Akte seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Bundesanwalt Kai Lohse am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Naumburg (OLG).

Rassistische, fremdenfeindliche und antisemitische Ideologie

Die Bundesanwaltschaft will zudem die besondere Schwere der Schuld feststellen lassen, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren unwahrscheinlich macht. Zudem beantragten die Ankläger die anschließende Sicherungsverwahrung.

B. habe aus einer "rassistischen, fremdenfeindlichen und antisemitischen Ideologie" heraus Menschen das Lebensrecht abgesprochen, sagte Lohse. Die Tat des Angeklagten habe sich nicht nur gegen die Menschen in der Synagoge und "jüdisches Leben in Deutschland insgesamt" gerichtet.

"Der Täter wollte uns alle treffen", sagte Lohse im Landgericht Magdeburg, wo aus Sicherheits- und Platzgründen verhandelt wird. B. sei von "antijüdischem Hass" getrieben und habe in dem jüdischen Gotteshaus "ein Blutbad anrichten" wollen.

"Unbändiger Hass und Vernichtungswillen"

Der Bundesanwalt verglich den Anschlag vom 9. Oktober 2019 mit einem "Alptraum". "Am Ende dieses Alptraums hat der Täter zwei Menschen ermordet und zahlreiche verletzt und traumatisiert." Ihn habe ein "unbändiger Hass und Vernichtungswillen" getrieben.

Bei vielen der Opfer habe diese "verabscheuungswürdige Tat" bleibende Spuren hinterlassen. Bei vielen sei aber auch "ein 'Jetzt erst recht' spürbar und der Wille, sich von antisemitischem und rassistischem Terror nicht beeindrucken zu lassen", sagte Lohse.

Angeklagter erschoss wahllos Menschen

Laut Anklage soll B. am 9. Oktober vergangenen Jahres während der Feierlichkeiten zum jüdischen Feiertag Jom Kippur versucht haben, bewaffnet in die Synagoge in Halle einzudringen und die dort versammelten Menschen zu töten. Als ihm dies nicht gelang, erschoss der 28-Jährige auf offener Straße eine zufällig vorbeilaufende Passantin und einen jungen Mann in einem Dönerimbiss. Auf der anschließenden Flucht verletzte er weitere Menschen, bevor er gefasst werden konnte.

Der Bundesanwaltschaft zufolge machte sich B. des zweifachen Mordes, des mehrfachen Mordversuchs, der Volksverhetzung, der Leugnung des Holocausts und weiterer Tatvorwürfe schuldig.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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