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Kritik am G7-Gipfel greift zu kurz! Echte Nähe kann man nicht ersetzen


Echte Nähe kann man nicht ersetzen

Von Sven Böll

Aktualisiert am 12.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Schön, dass ihr alle da seid: Erstmals seit zwei Jahren kommen die Staats- und Regierungschefs der G7 wieder persönlich zusammen.Vergrößern des Bildes
Schön, dass ihr alle da seid: Erstmals seit zwei Jahren kommen die Staats- und Regierungschefs der G7 wieder persönlich zusammen. (Quelle: ap-bilder)

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

vor einigen Tagen war ich erstmals seit mehr als einem halben Jahr wieder für längere Zeit im Büro. Dort habe ich mich mit ein paar Kollegen zu einem Workshop getroffen. Mit Abstand und bei offenem Fenster haben wir natürlich gearbeitet, aber auch Dinge in Ruhe ausdiskutiert und zwischendurch immer wieder gelacht.

Das funktionierte deshalb so gut, weil die anderen nicht nur mal hellere, mal dunklere Kacheln auf dem Bildschirm waren, sondern in Sichtweite saßen.

Wer etwas sagen wollte, fing nicht ständig parallel mit einem anderen an zu reden, weil alle die Mimik der Kollegen im Blick hatten.

Und ja, es waren auch alle konzentrierter bei der Sache, weil sie nicht ständig in die Kamera schauen mussten.

Am Ende dachte ich: In einer virtuellen Sitzung hätten wir nicht so viel geschafft. Und zugleich hätte es viel weniger echten Austausch gegeben. Und der verleiht einem Meeting eben oft eine besondere Dynamik.

Nun haben wir über Themen gesprochen, die weit unterhalb der Kategorie "Weltproblem" angesiedelt sind. Das ist, wie schon der Jobtitel verrät, bei Staats- und Regierungschefs häufig anders. So wie beim G7-Gipfel in Cornwall an diesem Wochenende. Auch darüber habe ich mit meinem Kollegen Marc Krüger im Podcast gesprochen. Hören Sie doch mal rein.

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Internationale Gipfel – ob G7, G20 oder andere Formate – genießen bei vielen Bürgern nicht den allerbesten Ruf: Die opulenten Treffen gelten als teuer, überinszeniert und inzwischen auch als klimaschädlich. Diese Kritik muss man nicht gänzlich als falsch empfinden, um trotzdem zu einem anderen Urteil zu kommen.

Schließlich gelten für die Beziehungen in der großen Politik ähnliche Regeln wie im eigenen Privat- und Berufsleben. Und auch da ist es fast immer besser, überhaupt miteinander zu reden, als es nicht zu tun. Und Vertrauen kann meistens nur dann entstehen, wenn man sich zumindest hin und wieder persönlich gegenübersitzt. Dann entsteht im Optimalfall zwischenmenschliche Energie, aus der etwas erwächst.

Natürlich gilt für die Kanzlerin oder den US-Präsidenten das Gleiche wie für die Angestellten einer deutschen oder amerikanischen Firma: Viele Reisen und persönliche Treffen wird man sich in Zukunft sparen, weil sich Dinge unproblematisch per Videokonferenz klären lassen. Wenn es aber um etwas wirklich Wichtiges geht wie den offenen, ehrlichen Austausch, wird man sich auch künftig – wann immer möglich – weiter persönlich treffen.

Denn echte Nähe kann kein noch so schnelles DSL ersetzen.

Wen immer Sie am Wochenende in welcher Form auch immer sehen: Machen Sie etwas daraus! Am Montag schreibt an dieser Stelle wieder Florian Harms für Sie.

Ihr

Sven Böll
Managing Editor t-online
Twitter: @SvenBoell

Was denken Sie über die wichtigsten Themen des Tages? Schreiben Sie es uns per E-Mail an t-online-newsletter@stroeer.de.

Mit Material von dpa.

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