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SED-Seilschaften von Robert Farle (AfD): "Und so jemand schwingt heute im Parlament laute Reden"


SED-Seilschaften eines AfD-Politikers
"Und so jemand schwingt heute im Parlament laute Reden"

  • Jonas Mueller-Töwe
  • Johannes Bebermeier
Von Jonas Mueller-Töwe, Johannes Bebermeier

02.06.2021Lesedauer: 2 Min.
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Exklusive Recherchen von t-online zeigen: AfD-Politiker Robert Farle wurde jahrelang von der SED finanziert, sollte im Westen dem Sozialismus zum Sieg verhelfen. (Quelle: t-online)

Robert Farle lenkt die Geschicke der AfD im Magdeburger Landtag. Doch ursprünglich führten ihn SED-Kontakte nach Sachsen-Anhalt. Auf neue Enthüllungen reagieren nun Konkurrenz und Parteifreunde.

Recherchen von t-online befeuern den Schlussspurt im Wahlkampf zur Landtagswahl von Sachsen-Anhalt: Jahrelang ging ein heute dort wichtiger AfD-Politiker einer Scheinbeschäftigung nach, um seine kommunistische Funktionärsarbeit in Westdeutschland zu finanzieren. Das Geld dafür stammte höchstwahrscheinlich von der SED. Nach der Wende ging Robert Farle dann nach Halle an der Saale und machte sich seine dortigen SED-Verbindungen geschäftlich zu nutze. Heute ist er Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD im Magdeburger Landtag und Direktkandidat für den Bundestag.

"Fassungslos über die Verstrickungen"

Die Spitzenkandidatin der Grünen für Sachsen-Anhalt, Cornelia Lüddemann, äußerte sich auf Anfrage von t-online empört. "Ich habe 1989 selbst aktiv für das Ende des SED-Unrechtsstaates demonstriert. Bündnis 90 ist Teil unserer Partei-DNA. Vor diesem Hintergrund bin ich fassungslos über die Verstrickungen des Herrn Farle", sagte Lüddemann. "Und so jemand schwingt heute im Parlament laute Reden. Es zeigt sich, dass Farle Undemokrat durch und durch ist. Ich fordere lückenlose Aufklärung."

Auch die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Katja Pähle, reagierte auf die Berichterstattung: "Das sind wirklich erstaunliche Einzelheiten, die da über Farles DKP-Zeit ans Licht kommen", sagte sie t-online. Was Farle im Landtag an "Ungeheuerlichkeiten" von sich gebe, sei aber schon schlimm genug. "Wer diesen Demagogen in der Gegenwart als AfD-Abgeordneten erlebt, den können Enthüllungen über seine DKP-Vergangenheit nicht mehr erschüttern."

Aus der AfD gab es zunächst kaum Reaktionen. Nur der Thüringer Landtagsabgeordnete Thomas Rudy schrieb im Kurzbotschaftendienst Tiwtter: "Herr Farle hat sich die Wertschätzung seiner AfD-Kollegen erarbeitet. Er ist ein wertvolles Mitglied der AfD und wir stehen hinter ihm." Rudy macht immer wieder durch seine besondere Nähe zu Russland auf sich aufmerksam. Robert Farle selbst bestritt auf Anfrage von t-online, ein bedeutender Funktionär der DKP gewesen und einer Scheinbeschäftigung nachgegangen zu sein sowie eine Kaderschulung in Moskau absolviert und alte Kontakte zur SED geschäftlich genutzt zu haben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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