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Luisa Neubauer: Klimaaktivistin überrascht mit Akw-Aussage


Trotz Kritik an Bundesregierung
Klimaaktivistin Neubauer überrascht mit Aussage zu "AKW-Streckbetrieb"

Von t-online, wan

Aktualisiert am 01.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Luisa Neubauer: Die Aktivistin prangert mehrere Entscheidungen von Kanzler Scholz an.Vergrößern des BildesLuisa Neubauer: Mit einem "Streckbetrieb" der Akws kann sogar die Klimaaktivistin leben. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer kann mit einer begrenzten Laufzeitverlängerung von Akws leben. Gleichzeitig spricht sie aber eine Warnung aus.

Deutschlands bekannteste Klimaaktivistin Luisa Neubauer hält eine auf wenige Monate begrenzte AKW-Laufzeitverlängerung für akzeptabel. "Was derzeit konkret in der Diskussion ist, ist der Streckbetrieb – also ein Weiterbetrieb der verbleibenden AKW für wenige Monate, ohne dass aber neue Brennstäbe gekauft werden. Das wäre ein Provisorium und keine grundlegende Weichenstellung", sagte sie dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe).

Darin sieht Neubauer kein Problem. Sie bezweifelte allerdings den Nutzen einer solchen Maßnahme. Neubauer zitierte eine Studie, wonach der Gasverbrauch durch den Weiterbetrieb der drei Reaktoren um gerade einmal ein Prozent sinken würde. "Das könnte man auch durch Energiesparmaßnahmen einfangen", sagte Neubauer.

Drei Akws sind noch im Betrieb

In Deutschland wird derzeit angesichts der gedrosselten Gaslieferungen aus Russland diskutiert, ob man die letzten bestehenden Akws weiterlaufen lässt. Dieser Strom müsste dann nicht mehr aus Gas gewonnen werden, dieses könnte dann zum Heizen im Winter verwendet werden. Die drei noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke in Deutschland – Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland sollten eigentlich zum Jahresende vom Netz genommen werden.

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Die Klimaaktivistin warnte, einige politische Kräfte wünschten sich jetzt eine Grundsatzdebatte um Energieversorgung und den Kauf neuer Brennelemente. "Ihnen geht es nicht mehr um einen Übergang, sondern um die Verhinderung einer echten Energiewende weg von Kohle, Gas, Öl und Atom", sagte Neubauer. Das Argument, dass mit Kernkraft das Klima geschützt werden könnte, ließ sie nicht gelten.

Neubauer zu Atomkraft: "Das geht doch nicht auf"

"Wir müssen uns fragen: Warum wollen wir Klimaschutz? Um Katastrophenrisiken zu mindern. Jetzt aus einem Katastrophenschutzgrund – Klimaschutz – für Atomkraft zu plädieren, wohl wissend, dass Atomkraft selbst ein großes Risiko mit sich bringt für eine andere Art von Katastrophen – das geht doch nicht auf", erklärte Neubauer. Das "Schöne" sei aber: Es gebe nicht nur die Wahl zwischen "zwei Hochrisikotechnologien". Die erneuerbaren Energien brächten kaum Risiken mit sich.

Neubauer wirft der Bundesregierung allerdings vor, in Zeiten des Krieges ihre Klimaschutzversprechen hinten anzustellen. "Die Bundesregierung entscheidet sich unterm Strich gerade, angesichts des Krieges die Klimakrise so zu behandeln als würde das Klima in irgendeiner Weise auf uns warten", sagte Neubauer dem Tagesspiegel (Montag). Die Klimaaktivistin kritisierte, gerade würden nicht nur provisorisch Energielücken gefüllt.

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Gas aus Senegal: "Damit legen wir uns fest"

"Der Energiemarkt wird derzeit angereichert mit fossilen Vorhaben, die das, was wir vor dem Krieg zur Verfügung hatten, weit übersteigen. Aus der Energiekrise heraus werden Entscheidungen für Jahrzehnte getroffen. Das ist irre."

Als Beispiel nannte Neubauer das Flüssiggas, das Kanzler Olaf Scholz aus Senegal importieren möchte. Dieses, so Neubauer, würde planmäßig 2030 bei den LNG-Terminals in Deutschland ankommen. "Da geht es nicht um einen Übergang. Damit legen wir uns fest", sagte sie. Auch die Kapazität der geplanten LNG-Terminals übersteige die Menge, die Deutschland provisorisch benötige, bei Weitem. "Wenn wir nicht jetzt massiv intervenieren, erleben wir in Deutschland einen neuen fossilen Goldrausch", warnte Neubauer.

Grünen-Chefin Lang gegen Laufzeitverlängerung

Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat sich gegen eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke bis 2024 ausgesprochen. Einen entsprechenden Vorschlag von FDP-Chef Christian Lindner lehnte Lang am Sonntag im ZDF-Sommerinterview ab. "Das, was Christian Lindner da will, ist der Wiedereinstieg in die Atomkraft und das wird es mit uns auf jeden Fall nicht geben", sagte die Grünen-Vorsitzende.

Der FDP-Vorsitzende hatte zuvor vor der Nutzung des knappen Gases für die Stromproduktion gewarnt und angeregt, die drei verbliebenen Meiler für zwei weitere Jahre am Netz zu halten. Damit führt Lindner nach Ansicht der Grünen-Chefin eine unernste Debatte. In der Gaskrise helfe die Kernenergie nur "ganz, ganz wenig", so Lang.

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