Riesige Eisfläche droht am Südpol abzubrechen
Natur-Drama in der Antarktis: Am Südpol hat sich in der Eisdecke ein gewaltiger Riss gebildet.
Die Kluft im Larsen-Schelfeis sei mittlerweile rund 100 Kilometer lang, bis zu 100 Meter breit und etwa 600 Meter tief, erklärten Forscher der Universität Colorado.
Allein in den vergangenen Wochen habe sie sich um 18 Kilometer verlängert. Sollte die Eisdecke zusätzliche 20 Kilometer weit reißen, bräche eine Eisfläche etwa zweieinhalb mal so groß wie das Saarland ab und treibe ins Wedell-Meer hinaus.
Wohl keine unkontrollierte Auflösung der Gletscher
Der Wissenschaftler Ted Scambos sagte, im März könne es soweit sein. Dies werde allerdings keine gravierenden Auswirkungen auf die hinter der Eisfläche liegenden Gletscher haben. "Es wird nicht zu einer unkontrollierten Auflösung führen", sagte er.
Unter Schelfeis versteht man große Eisflächen, die von Gletschern aufs Meer hinausgedrückt werden. An der Spitze dieses ewigen Eises brechen immer wieder mehr oder weniger große Stücke ab, die auf dem Ozean in immer kleinere Teile zerbrechen und als Eisberge die Schifffahrt unsicher machen. Die Fachleute bezeichnen diesen Vorgang als kalben.
Schelfeis wird immer dünner
2002 brach ein Teil des Larsen-Schelfeises zusammen - das sogenannte Larsen B - und löste sich auf. Dies führte dazu, dass die dahinterliegenden Inlandsgletscher stark schrumpften.
Bei dem wesentlich größeren Larsen C sei dies jetzt nicht zu befürchten, sagte der Nasa-Glaziologe Jay Zwally. "Das Kalben an sich ist kein Grund zur Besorgnis", sagte er. Allerdings werde das Schelfeis auf der antarktische Halbinsel generell dünner.
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Die Halbinsel ist der am weitesten nach Norden ragende Teil Antarktikas und liegt gegenüber dem südamerikanischen Kap Hoorn an der knapp 900 Kilometer breiten Drakestraße.