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Sylt: Flaschenpost angespült – ChatGPT löst Rätsel nach sieben Jahren


Vater lüftet Geheimnis
Rätsel um Flaschenpost auf Sylt sieben Jahre ungelöst – jetzt die Wende

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 28.09.2025Lesedauer: 2 Min.
Sieben Jahre lag diese auf Sylt gefundene Flaschenpost in einem Korb: Jetzt ist klar, wer sie abgeschickt hat.Vergrößern des Bildes
Sieben Jahre lag diese auf Sylt gefundene Flaschenpost in einem Korb: Jetzt ist klar, wer sie abgeschickt hat. (Quelle: Malte C. Bayer/dpa)
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Eine Flaschenpost wird auf Sylt angespült, doch der Text ist kaum leserlich. Sieben Jahre später gibt es eine unerwartete Wendung.

Eine Familie aus dem Schwarzwald hat bereits 2018 am Strand von Hörnum auf Sylt eine Flaschenpost entdeckt – doch der Brief darin blieb jahrelang ein Geheimnis. Jetzt hat der Familienvater mithilfe von Künstlicher Intelligenz herausgefunden, wer den Brief geschrieben hat und woher er stammt.

Malte Bayer hatte die Flasche damals bei einem Spaziergang an der Hörnumer Odde entdeckt. "Die Flasche ist eher eine Mini-Flasche und war zerkratzt und vom Meer angeschliffen", sagte Bayer der Deutschen Presse-Agentur. Trotzdem war sie offenbar so gut verschlossen, dass kein Wasser eindrang. Im Inneren: ein stark verblasster, mit bunten Meeresmotiven verzierter Brief – kaum zu lesen.

Flaschenpost auf Sylt: Zunächst nur wenige Wortfetzen zu erkennen

Zunächst versuchte Bayer selbst herauszufinden, was in dem Brief steht. Doch außer dem Wort "England" und dem Namen einer Stadt konnte er damals nichts erkennen. Also wanderte die Flasche als Urlaubserinnerung in einem Muschelkörbchen nach Lahr im Schwarzwald – und geriet beinahe in Vergessenheit.

Erst als seine Frau ihn Jahre später darauf hinwies, dass der Brief noch weiter ausbleicht, beschäftigte sich Bayer erneut damit. Der 56-Jährige betreibt eine Marketingagentur und hat beruflich viel mit KI zu tun – also startete er ein digitales Experiment.

ChatGPT hilft beim Lesen der Flaschenpost

Er fotografierte den Brief und nutzte mehrere Programme zur Analyse. Auch ChatGPT kam dabei zum Einsatz. In einer nächtlichen Aktion ließ ihn das Projekt nicht mehr los. Am Ende stand das Ergebnis: Die Absenderin der Flaschenpost heißt Linda, sie war vermutlich zwischen 11 und 16 Jahre alt, als sie den Brief schrieb, und warf ihn am 20. Oktober 2007 ins Meer. Ihre damalige Adresse lautete demnach: 5 Roslyn Crescent, Reading, England.

Laut den KI-Berechnungen könnte die Flasche zunächst in die Themse gelangt sein, dann über die Mündung in die Nordsee und schließlich durch Strömungen bis nach Sylt getrieben worden sein. Aufspüren konnte Bayer Linda bisher aber nicht: "In dem Haus, das Linda als Adresse angegeben hat, befindet sich heute eine Firma, die aber wohl nichts mit der Absenderin oder ihrer Familie zu tun hat."

So hilft KI beim Entziffern von Handschrift

Dass Künstliche Intelligenz heute alte Briefe oder beschädigte Dokumente entziffern kann, überrascht Fachleute nicht. "Wenn die KI schon einmal eine Flaschenpost oder einen ähnlichen Brief gesehen hat, kann sie das daraus ableiten", sagte Michael Hanisch, AWS Head of Technology für Deutschland, der Deutschen Presse-Agentur.

Gerade moderne Sprachmodelle erkennen nicht nur einzelne Zeichen, sondern auch Formen, Bilder und typische Redewendungen. So lassen sich beispielsweise typische Sätze aus Flaschenpostbriefen erkennen und ergänzen. Eingesetzt wird diese Technik inzwischen auch in der Logistik, im Einzelhandel oder bei Versicherungen – überall dort, wo schlecht lesbare oder handschriftliche Dokumente vorkommen.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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