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Titanwurz: Besucher klauen Stinkpflanze aus Botanischem Garten Dortmund


"Hoffen, dass Diebe Entscheidung bereuen"
Besucher klauen Stinkpflanze aus botanischem Garten

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 14.10.2025Lesedauer: 2 Min.
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Die Titanenwurz im Dortmunder Rombergpark (Archivbild): Die Pflanze lockt über den Gestank Insekten zur Bestäubung an. (Quelle: Ralf Rottmann/imago)
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Sie gilt als die übel riechendste Pflanze der Welt: Die Titanenwurz stinkt nach aufgeblähtem Fischkadaver, Schwefel und süßlicher Leichenausdünstung. Wer klaut so eine Pflanze?

Die Polizei Dortmund steht vor einem Rätsel: "David" ist weg. So hat der botanische Garten der Stadt die wohl berühmteste Pflanze des Ruhrgebiets getauft.

Die Titanenwurz (Amorphophallus titanum) ist ein merkwürdiges Gewächs. Sie blüht nur alle paar Jahre, zieht dann aber Besuchermassen an, obwohl sie Berichten zufolge geradezu abartig stinkt. Sie soll wie ein Fischkadaver kurz vor dem Platzen riechen. Nach verrottetem Fleisch, Schwefel und Leiche. Wie ein heißer, fauliger Atem soll ihr Gestank dicht und schwer aus dem phallisch aufgerichteten Blütenkolben strömen und die neugierigen Besucher einhüllen, bis sich diesen der Magen umdreht.

Der Zweck des Gestanks: Die Pflanze lockt so Insekten zur Bestäubung an, die einen Tierkadaver zur Eiablage suchen. Nach der Blütezeit stirbt der bis zu drei Meter hohe Kolben ab. Es bleibt nur eine dicke Knolle zurück, die in einem Topf mit integriertem Heizkabel warm gehalten wird, um sich auf den nächsten Zyklus vorzubereiten.

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"Für die Stadt Dortmund ist der Verlust groß"

Zuletzt blühte die Titanenwurz im Jahr 2021 im botanischen Garten Rombergpark. Diesen September entwickelte "David" ein Blatt, das dann aber verwelkte – ein völlig natürlicher Vorgang, kein Grund zur Sorge. Wie es in Zukunft mit der Dortmunder Titanenwurz weitergeht, ist nun aber vollkommen unklar, denn Mitarbeiter des botanischen Gartens fanden "Davids" Kübel vergangene Woche plötzlich leer vor. Unbekannte Täter haben die Pflanze offenbar ausgegraben und die 20 bis 30 Kilogramm schwere Knolle weggeschleppt.

Die Leitung des Parks habe inzwischen Anzeige bei der Polizei erstattet, teilte die Stadt Dortmund mit. "Für die Stadt Dortmund ist der Verlust groß", heißt es in der Mitteilung: "Viele Dortmunderinnen und Dortmunder haben auf die nächste Blüte gewartet. Wir hoffen, dass die Diebe ihre Entscheidung bereuen und 'David' zurückbringen – damit er wieder für alle Besucherinnen und Besucher blühen kann."

Verwendete Quellen
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