London: Kakerlaken überrennen rote Doppeldeckerbusse

Ekelalarm in Großbritanniens Hauptstadt

Kakerlaken überrennen Londoner Wahrzeichen

Ekelalarm in Londons berühmten roten Bussen. Nicht nur Urlauber lassen sich in ihnen gerne von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit kutschieren – auch krabbelnde Krankheitsüberträger fahren mit.

Die berühmten roten Busse in London – die zu den Wahrzeichen der Stadt gerechnet werden – scheinen von Kakerlaken regelrecht überrannt zu sein. Busfahrer haben der britischen BBC zufolge jetzt Alarm geschlagen – und dem Sender Fotos und Videos zugeschickt, die Scharen der Insekten zeigen.

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Die Aufnahmen dokumentieren, wie die Kakerlaken auf Sitzen oder in Pausenbereichen für die Fahrer herumkrabbeln. In einem aktuellen Video, das am 8. Oktober aufgenommen worden sein soll, ist laut der Rundfunkanstalt sogar zu sehen, wie es sich die Kakerlaken in einem Essensbehälter eines Busfahrers gemütlich machen.

"Anhaltende Problemen mit unhygienischen Zuständen"

Aktivisten für Bussicherheit hätten sich mit einem Schreiben an die Verantwortlichen gewandt und auf das Problem hingewiesen, heißt es. Londoner Busfahrer würden "von anhaltenden Problemen mit Kakerlaken und unhygienischen Zuständen in ihren Fahrzeugen" erzählen, sagte der Aktivist Kevin Mustafa laut dem Bericht. Dabei gehe es nicht um gelegentliche Vorkommnisse, viele Busfahrer würden von einem Befall sprechen, der eine Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit darstelle.

Kakerlaken finden nicht nur viele Menschen eklig, sie sind auch potenziell gefährlich. Die Insekten können zahlreiche Krankheiten übertragen, darunter Bakterien, Viren und Parasiten, die für Menschen ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen. Eine Übertragung erfolgt meist über kontaminierte Lebensmittel, Küchenoberflächen oder direkte Berührung. Unter anderem können Schaben Salmonellose und andere Magen-Darm-Infektionen, Tuberkulose, Typhus, Polio, Pest oder Cholera verbreiten.

Aktivisten sprechen von "Versagen": Verkehrsbetriebe wiegeln ab

"Wir nehmen jede Meldung ernst und untersuchen die gemeldeten Vorfälle umgehend", teilten die Verkehrsbetriebe Transport for London (TfL) der BBC mit. Im Rahmen einer Untersuchung werde man geeignete Maßnahmen ergreifen, mitunter würden die Busse aus dem Verkehr genommen und mit Spezialgeräten gründlich gereinigt. Solche Vorkommnisse seien aber selten. Die Busse und die Pausenräume würden regelmäßig gereinigt.

Ganz neu ist das Schaben-Problem in Londoner Bussen indes nicht: Bereits im vergangenen Jahr berichtete etwa die britische Zeitung "The Telegraph" über von Kakerlaken befallene TfL-Busse.

Die Aktivisten fordern nun eine häufigere gründliche Reinigung aller Busse sowie den Einsatz von Insektiziden, Wärmebehandlungen, verbessertem Staubsaugen und versiegelten Barrieren an bekannten Hotspots. Die Gruppe London Bus Forums erklärte: "Die Berichte über Kakerlaken sind kein Einzelfall. Sie deuten auf ein allgemeineres Versagen bei der Gewährleistung sicherer und sauberer Bedingungen für Busfahrer hin."