Reinhold Messner attackiert Star-Bergsteiger nach Betrugsvorwürfen

Fälschungsvorwürfe gegen Marco Confortola

Reinhold Messner attackiert Star-Bergsteiger mit harten Worten

Star-Bergsteiger Marco Confortola sieht sich mit Betrugsvorwürfen konfrontiert. Jetzt meldet sich Reinhold Messner zu Wort und wird deutlich.

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner hat sich in den Skandal um den bekannten Achttausender-Bezwinger Marco Confortola eingeschaltet und drastische Worte gewählt. Für ihn sei Confortola kein Bergsteiger, sondern "Tourist", sagte Messner der italienischen Zeitung "La Repubblica" am Sonntag.

Confortola wird vorgeworfen, bei seinen Erfolgen getrickst zu haben. Der 54-Jährige hatte erst im Juli verkündet, mit dem Gasherbrum I seinen 14. Achttausender bestiegen zu haben. Damit hätte er sich in die kleine Gruppe von rund 50 Alpinisten eingereiht, die alle Berge über 8.000 Meter Höhe erklommen haben. Doch es gibt Zweifel: Ein anderer bekannter Bergsteiger warf dem 54-Jährigen vor, ein Foto manipuliert zu haben. Auch bei anderen Gipfeln soll Confortola – entgegen seinen Behauptungen – nicht ganz oben am Gipfel gewesen sein.

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Reinhold Messner: "Man ist kein Teil der Bergsteigergeschichte"

Messner sagte der "Repubblica": "Ich folge dem traditionellen Bergsteigen, bei dem ein eleganter Stil und eine bestimmte Art der Fortbewegung zählen. Confortola gehört der Ära der Achttausender auf Pisten an: der Ära der Touristen, nicht der Bergsteiger." Und weiter: "Man kann zwar Gipfelzertifikate kaufen, aber man ist kein Teil der Bergsteigergeschichte."

Reinhold Messner hatte 1978 als erster Mensch den Mount Everest ohne zusätzlichen Flaschensauerstoff erreicht. "Das Schwenken von Fahnen oder das Zeigen von Rekorden, insbesondere, wenn diese nicht beweisbar sind, trägt zur Zerstörung der Hochgebirgsnatur bei", sagte Messner der "Repubblica".

Bergsteiger Confortola wies die Vorwürfe nach Bekanntwerden zurück. Im Magazin "Lo Scarpone" sprach er von Verleumdungskampagnen gegen seine Person. "Ich war auf dem Gipfel, da können die Leute sagen, was sie wollen."