Pikantes Enthüllungsbuch Erotik-Model im Kreml – neue Details zu Putins Privatleben

Ein 17-jähriges Erotik-Model, luxuriöse Geschenke, Treffen im Kreml: Öffentlich predigt Wladimir Putin "traditionelle orthodoxe Werte". Doch sein Privatleben sieht offenbar anders aus.
"In der Sowjetunion gibt es keinen Sex": Mit diesem Slogan brüsten sich die russischen Kommunisten bis heute. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert unter Wladimir Putin ist Russland wieder auf dem besten Weg zu einer öffentlichkeitswirksam sexbefreiten Gesellschaft. Ein Kuss auf der Bühne wird zu einem landesweiten Skandal stilisiert. Eine für Moskauer Verhältnisse zahme Party löst eine Welle von Verhaftungen aus und beendet jahrzehntelange Karrieren.
Dabei verlieh sich Wladimir Putin zu Beginn seiner Herrschaft selbst gern einen Hauch von Sex-Appeal. 2007 posierte er mit freiem Oberkörper auf einem Pferd – die inzwischen legendären Bilder gingen um die Welt. Putins PR-Strategen wiederholten die Fotosession noch mehrmals und erfanden außerdem neue, originelle Wege, die Männlichkeit ihres Staatschefs zu zeigen: Putin (wieder oberkörperfrei) beim Angeln in Tuwa, beim Tauchen im Baikalsee oder im Schwarzen Meer, beim Flug mit einem Motorgleitschirm zusammen mit Kranichen und beim Streifen durch die Taiga.
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"Erotisch konnotierte Fotos. In Putins Umfeld gab es Menschen, die dieses Propagandamittel liebten", fassen die russischen Investigativjournalisten Roman Badanin und Michail Rubin in ihrem neuen Buch "Der Zar selbst – Wie Wladimir Putin uns alle täuschte" (bislang nur auf Russisch erschienen) zusammen. Darin werfen sie ein neues Licht auf die Bedeutung von Sex in der Karriere Putins – und in seinem Leben.
Wladimir Putin und die "traditionelle Familie"
Der Kremlchef propagiert zwar seit Jahren "traditionelle orthodoxe Werte" und inszeniert sich als Verteidiger der "traditionellen Familie". Doch Berichte aus seinem Umfeld zeichnen ein anderes Bild. So erinnert sich in dem Buch ein ehemaliger hochrangiger Kremlbeamter: "Von Anfang an war es deutlich, dass Putin sich für Frauen interessiert. Ich erinnere mich an einige unzweideutige Situationen, in denen er ganz offenkundig männliches Interesse an zufälligen Frauen zeigte." Seine damalige Frau Ljudmila sei hingegen nie präsent gewesen, berichtet der ehemalige Mitarbeiter, der seinerzeit direkt dem Kremlchef unterstellt war.
Eine von den Frauen, an denen Putin Interesse bekundete, soll Alissa Chartschewa gewesen sein. Ein erotischer Kalender habe seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau gezogen, schreiben Badanin und Rubin.
Ein Erotik-Kalender für Putin
Im Oktober 2010 – in einer Zeit, als Russland darauf wartete, dass Putin seinen Platzhalter Dmitri Medwedew wieder im Amt des Präsidenten ablöste – erschien kurz vor Putins 58. Geburtstag im Netz ein erotischer Kalender mit Glückwünschen an den mächtigsten Mann im Land. Angeblich initiiert von den Studentinnen der Fakultät für Journalismus der Moskauer Staatsuniversität, der hochkarätigsten Hochschule des Landes. Der Kalender zeigte zwölf junge Frauen in Unterwäsche mit zweideutigen Beschriftungen wie "Wie wäre es mit einem dritten Mal?" Eine Anspielung auf die anstehende dritte Amtszeit Putins.
Die jüngste Teilnehmerin war damals 17 Jahre alt und hatte es gar nicht auf die Universität geschafft, eben jene Alissa Chartschewa.
Bald stellte sich jedoch heraus, dass die Universität nichts mit der Aktion zu tun hatte. Herausgeber war der junge Moskauer Absolvent Wladimir Tabak – der später zu einer wichtigen Figur der Kreml-Propaganda aufsteigen sollte. Der Kalender war keineswegs eine private Initiative, sondern eine Kampagne des Kremls. Diesen Umstand offenbarte die Propaganda selbst.
Putin bestellt 17-Jährige in den Kreml ein
Kremltreue Medien brachten den Kalender auf die Tagesordnung. Ob Putin die Schönheit der Models gewürdigt habe, wollten sie von Kremlsprecher Peskow wissen. Und der verriet: Putin habe sich den Kalender nicht nur angesehen, sondern auch wohlwollend über das Fotoshooting geäußert. "Wir hoffen, dass dies nicht zur Exmatrikulation der Mädchen führt", gab Peskow einen Scherz des Präsidenten weiter.
Mit dem Kalender soll Putin auch die Kontakte der abgebildeten Mädchen erhalten haben, erzählen nun Badanin und Rubin in ihrem Buch. Seine Wahl sei auf die 17-jährige Alissa Chartschewa gefallen. "Vier Personen, die mit der Geschichte sehr vertraut sind, berichten: Putins Assistent rief Chartschewa an und lud sie in die Moskauer Residenz des Staatschefs ein."
Alle zwei Wochen ein Treffen
Eine Quelle berichtete, dass man die junge Frau nach der ersten Zusammenkunft etwa ein Jahr lang im Zweiwochenrhythmus zu Putin gebracht habe: "Für jedes Treffen zwischen Putin und Alissa bereiteten wir irgendein Projekt vor, das sie Wladimir Wladimirowitsch präsentieren konnte", so der Informant. Diese Präsentationen dienten offenbar als Vorwand für die Treffen.
"Was sich in den Kreml-Alkoven zwischen einem 58-jährigen Mann und einem 17-jährigen Mädchen abspielte, wissen nur sie selbst", betonen die beiden Autoren. Aber sie verweisen auf die weiteren Entwicklungen.
"Das war eine Belohnung von Putin"
2011 wurde Chartschewa an dem angesehenen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen aufgenommen. "Das war eine Belohnung von Putin", erklärte ein Vertrauter der jungen Frau. Die Hochschule gilt als Schmiede für künftige Diplomaten. Sie ist im Normalfall nur zwei Gruppen vorbehalten: Kindern reicher Eltern oder exzellenten Schülern. Zu beiden Gruppen zählt Chartschewa nicht.
Die Leute, die 2010 den erotischen Kalender organisiert hatten – Wladimir Tabak und Kristina Potuptschik –, stiegen später im Kreml zu führenden Köpfen der Propaganda auf.
Wenige Jahre später besaß Chartschewa zudem eine teure Wohnung in Moskau. Die Journalisten fanden heraus, wem sie diese formell zu verdanken hat: einem Mann namens Grigori Bajewski.
Die Rolle von Arkadij Rotenberg
Der Geschäftsmann ist seinerseits ein Vertrauter von Putins Freund Arkadij Rotenberg. "Bajewski überließ einer ganzen Gruppe von Putin-nahen Personen Wohnungen, darunter einer seiner Töchter, sodass kein Zweifel bleibt: Chartschewa war dem Präsidenten wichtig", schlussfolgern die Investigativjournalisten.
Sie zitieren einen ehemaligen Partner von Rotenberg und Baewski, der beide gut kennt: "Grischa ist ein so geiziger Mensch, dass er, wenn es um seine eigene Freundin ginge, ihr niemals eine Wohnung geschenkt hätte. So haben wir verstanden, wessen Freundin das in Wirklichkeit ist."
Parallel zur Geschichte mit Chartschewa entfaltete sich im Leben des damals verheirateten Putin eine andere Liebesgeschichte – mit Alina Kabajewa, der langjährigen First Lady Russlands, auch wenn Putin die Beziehung zu ihr nie öffentlich bekannt gegeben hat. "2011 machte Putin ihr ein erstes nachweislich kostspieliges Geschenk: riesige Luxusapartments am Schwarzen Meer in Sotschi, seiner Lieblingsstadt. Gekauft wurden sie von einem Vertrauten von Arkadij Rotenberg", fanden Badanin und Rubin heraus. Ein Muster, das sich offenbar durch das Leben von Putin zieht.
- "Царь собственной персоной. Как Владимир Путин обманул всех нас", Roman Badanin und Michail Rubin (Russisch)
- proekt.media: "Книги" (Russisch)
- glavred.info: ""Кошечка для Путина": всплыли факты о несовершеннолетней фаворитке диктатора РФ" (Russisch)







