"Uns fehlen die Worte" Müll auf 2.680 Metern Höhe – Alpenverein wütet

Mit viel Liebe hat der Alpenverein eine Schutzhütte nahe der Zugspitze vor Kurzem wieder hergerichtet. Doch jetzt teilen die Freiwilligen traurige Bilder – und sind wütend.
Erst vor wenigen Tagen hatten Vandalen am Watzmann-Hocheckgipfel gewütet und großen Ärger bei der Bergwacht ausgelöst. Jetzt gibt es einen neuen Fall, diesmal zwischen Zugspitze und Hochblassen. Der zuständige Alpenverein zeigt sich fassungslos.
Der Verein veröffentlichte am Dienstag mehrere Fotos aus dem Inneren der sogenannten Biwakschachtel am Jubiläumsgrat. Eine Biwakschachtel ist eine Schutzhütte für Bergsteiger, die für Übernachtungen genutzt werden kann. Doch die Fotos zeigen: Der Zustand der kleinen Hütte auf rund 2.680 Metern Höhe ist alles andere als gut. Wanderer haben dort Müll hinterlassen, darunter angebrochenes Essen und Schokolade auf einer Matratze.
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Alpenverein sauer über "respektloses" Verhalten
"Uns fehlen ehrlich gesagt die Worte", wütet die Sektion München und Oberland des Alpenvereins. Erst vor wenigen Wochen hätten Freiwillige die Biwakschachtel repariert und gereinigt – "auf eigene Kosten". Umso enttäuschender sei es zu sehen, "wie respektlos manche mit diesem Ort umgehen".
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Der Alpenverein appelliert an Wanderer, keinen Müll zu hinterlassen. Nur so könne das Biwak erhalten bleiben.
Vandalismus auch am Watzmann-Hocheckgipfel
Unter dem Facebook-Posting sammelten sich innerhalb weniger Stunden zustimmende Kommentare: "Mit Liebe zu den Bergen und Natur, hat das nichts mehr zu tun", heißt es in einem Kommentar. Ein anderer Nutzer schreibt: "Da fehlen einem nur noch die Worte."
Erst am Wochenende hatte ein ähnlicher Fall in der Bergsteiger-Szene Aufregung ausgelöst: Die Bergwacht veröffentlichte Fotos der Notunterstandshütte am Watzmann-Hocheckgipfel. Vandalen hatten dort zuvor eine Zwischenwand "mit roher Gewalt durchbrochen". Der Schaden liege wohl bei 300 bis 400 Euro, hieß es. Der aktuelle Fall sei der "traurige Höhepunkt" einer längeren Serie, sagte Bergwacht-Bereitschaftsleiter Michael Renner laut der Mitteilung.
- facebook.com: Posting des Alpenvereins
- Eigene Berichterstattung