Kamtschatka Fünf deutsche Snowboarder sterben unter Lawine
Mindestens fünf deutsche Wintersportler sind bei einem Lawinenunglück im fernen Osten Russlands getötet worden. Unter den insgesamt zehn Opfern seien auch fünf Russen, sagte eine Sprecherin des russischen Zivilschutzministeriums nach Angaben der Agentur Itar-Tass.
Die Snowboarder starben, als sie und der Hubschrauber auf der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka von einer Lawine erfasst wurden. Sechs Deutsche, ein Belgier sowie ein weiterer Passagier hätten das Unglück überlebt. Zunächst hatte es geheißen, 14 Deutsche seien an Bord gewesen, sieben von ihnen seien ums Leben gekommen.
Noch keine Details bekannt
Dem Auswärtigen Amt in Berlin lagen zunächst keine gesicherten Erkenntnisse über die genaue Zahl deutscher Staatsangehöriger an Bord vor. Das Generalkonsulat in Nowosibirsk bemühe sich intensiv um Aufklärung, sagte eine Sprecherin. Auch aus welchen Städten die Snowboarder stammen, ist noch unbekannt.
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Zwei Verletzte in kritischem Zustand
An Bord des Helikopters waren nach Behördenangaben insgesamt 18 Menschen. Zwei von ihnen wurden in "kritischem Zustand" in ein Krankenhaus gebracht.
Opfer unter meterhohen Schneemasse begraben
Um 16.15 Uhr Ortszeit ging die Lawine plötzlich ab und begrub die Opfer unter einer 10 bis 15 Meter hohen Schneemasse. Zu dem Zeitpunkt seien nur noch die Besatzungsmitglieder an Bord des Hubschraubers gewesen, hieß es. Die Maschinen setzen die Skifahrer an abgelegenen Orten aus und heben wieder ab.
Hat Helikopter die Lawine ausgelöst?
Das Auslösen einer Lawine durch den Start oder die Landung eines Hubschraubers ist nicht ungewöhnlich. "Das ist ein bekanntes Phänomen", sagte ein Experte der bayerischen Polizei- Hubschrauberstaffel. "Gerade in Russland sind die Hubschrauber meistens noch ein bisschen größer und lauter, da ist das sehr gut möglich." In Kamtschatka kommen zumeist Mi-8-Hubschrauber zum Einsatz. Die "Traktoren der russischen Luftfahrt" gelten als zuverlässig und werden von zwei Piloten gesteuert.
Funkkontakt abgerissen
Suchmannschaften entdeckten den Helikopter am Dukum-Pass, etwa 70 Kilometer südwestlich der Stadt Jelisowo. Zuvor war der Funkkontakt abgerissen. Zwei Ärzte-Teams wurden zur Unglücksstelle geflogen. Dort herrschten tiefe Minustemperaturen. Der russische Zivilschutzminister Sergej Schoigu berichtete Kremlchef Dmitri Medwedew über die Bergung.
Beliebt bei wohlhabenden Touristen
Im unwegsamen Kamtschatka gibt es kaum Straßen. So sind Hubschrauber oft das einzige Verkehrsmittel. Für Ausflüge in die malerische Landschaft mit Gletschern und Geysiren müssen Touristen deshalb tief in die Tasche greifen.
Quelle: dpa