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Frost und extreme Trockenheit vernichten Ernte


Bauern und Winzer bangen
Frost und extreme Trockenheit vernichten Ernte

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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In der Nacht zum Donnerstag herrschte im ganzen Land ungewöhnlich starke Kälte. "Wir haben verbreitet minus ein bis minus vier Grad Luftfrost gehabt", sagte Andreas Wagner von der Meteomedia Unwetterzentrale im Gespräch mit wetter.info.

Am Boden war es noch viel kälter, so der Meteorologe. Bauern und Winzer bangen bereits um ihre Ernte, denn Millionen Blüten, Knospen und empfindliche Pflanzen haben den Frost wohl nicht überlebt. Zudem macht ungewöhnliche Trockenheit der Natur weiter schwer zu schaffen.

Von Norden nach Süden und von der Eifel bis nach Ostdeutschland sanken die Temperaturen am Boden auf minus fünf bis minus sieben Grad. "Unsere Faustregel lautet: Pflanzen nicht vor den Eisheiligen auf die Terrasse oder den Balkon bringen", sagte Wagner. Denn bis Mitte Mai muss man immer mit Kälteeinbrüchen in Mitteleuropa rechnen.

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Ab Freitag kein Nachtfrost mehr

Die gute Nachricht lautet: Mit der ganz großen Kälte ist es erst mal vorbei. In der kommenden Nacht rechnet Meteomedia nur noch stellenweise mit Frost. "Am Freitag können die Pflanzen dann endlich wieder raus", sagte Wagner.

In den nächsten Tagen geht es mit den Temperaturen immer weiter bergauf. Für viele Obstbäume, Weinreben und Getreidesorten kommt die Wärme allerdings zu spät. Besonders heftig hat es den Weinanbau in Rheinland-Pfalz getroffen: "Die Ernte ist dort futsch. Alles an grünen Trieben ist betroffen", sagte Georg Hill vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen in Oppenheim.

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Winzer rechnen mit dem Schlimmsten

Einen solchen Frost habe es zuletzt 1997 gegeben. Besonders die empfindliche Weinsorte Dornfelder habe gelitten. Die genaue Höhe des Schadens in dem 26.000 Hektar großen Anbaugebiet sei noch nicht absehbar.

Auch in Hessen rechnen die Winzer mit dem Schlimmsten: Dort sind bis zu 80 Prozent der Reben aus einzelnen Weinbergen erfroren, so Reinhard Antes, Vorsitzender der Bergsträßer Winzer Genossenschaft. "Da ist die Ernte vernichtet."

Zu dem Nachtfrost kommt die extreme Trockenheit der letzten Wochen. "Nicht nur fehlender Niederschlag ist das Problem", sagte Wagner. "Der viele Sonnenschein und trockene Luft aus dem Osten förderten zusätzlich die Verdunstung", erklärte der Meteorologe. Junge Pflanzen bräuchten aber gerade jetzt besonders viel Wasser.

Die Sonne scheint weiter "gnadenlos"

Doch bis zur nächsten Woche sind keine großen Niederschläge in Sicht, ganz im Gegenteil: "Hoch 'Ute' über Skandinavien drückt mit aller Macht gegen die Tiefdruckgebiete im Westen", sagte Wagner, "es wird wieder gnadenlos sonnig".

Auch Millionen junger Bäume drohen zu verdorren. Vor allem Nordrhein-Westfalen ist davon betroffen. "Wer kann, sollte mal mit einem Eimer Wasser in den Garten oder an den Straßenrand gehen und dem durstigen Nachwuchs helfen", bittet Wagner.

Ernte wird geringer ausfallen

Die Trockenheit der vergangenen Wochen habe auch dem Getreide zugesetzt, erklärte der Deutsche Bauernverband. Die Ernte werde dadurch deutlich niedriger ausfallen. Wintergerste und Winterweizen etwa brauchten dringend Wasser, um Nährstoffe aus dem Dünger aufnehmen zu können.
Die "größten Sorgen" bereitet den Landwirten der Raps. Bei der Aussaat im Herbst sei es bereits zu nass gewesen, im April habe dann das Wasser gefehlt. In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein werde die Rapsernte dadurch voraussichtlich um 30 bis 40 Prozent sinken.

Quellen: wetter.info, rf, dpa, AFP

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