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Heftige Regennacht im Westen


Unwetter
"Als ob der Rhein auf die Autobahn umgeleitet wurde"

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Land unter im Ruhrgebiet und in Ostwestfalen: Heftige Regenfälle und Gewitter haben dort am Mittwochabend Städte und Autobahnen unter Wasser gesetzt - und zahlreiche Unfälle verursacht. Auf den Autobahnen zwischen Duisburg und Essen gab es "eine Überschwemmung nach der anderen", berichtete ein Sprecher der Polizei in Düsseldorf: "Teilweise war es so, als ob der Rhein auf die Autobahn umgeleitet wurde."

Inzwischen haben die am stärksten betroffenen Städte Essen, Oberhausen, Bielefeld und Lemgo am Morgen Entwarnung gemeldet. Die meisten Straßen seien wieder frei, sagte ein Polizeisprecher in Essen. Allein dort hatte es 45 Polizei- und 50 Feuerwehreinsätze gegeben. Nur vereinzelt seien jetzt noch Gullys verstopft, die die Wassermassen der Nacht nicht hatten aufnehmen können.

Autobahnen vorübergehend gesperrt

Durch den starken Regen wurden die A 40 zwischen Duisburg und Essen und die A 3 im Bereich Oberhausen an einigen Stellen überflutet und vorübergehend gesperrt. Mehrere Fahrzeuge blieben auf den Fahrbahnen liegen, weil der Motor wegen des Wassers versagt hatte. In Ostwestfalen kam es auf der A 2 und der A 30 zu Unfällen wegen Aquaplaning und Sichtbehinderungen. Eine Frau wurde dabei leicht verletzt.

Wasser stand kniehoch

In Essen, Oberhausen, Bielefeld und Lemgo setzten die Regenfälle mehrere Straßen unter Wasser, da die Kanalisation die Regenmassen nicht aufnehmen konnte. Auf einigen Straßen habe das Wasser teilweise kniehoch gestanden, sagten Polizeisprecher in Bielefeld und Oberhausen. Vor allem unter Unterführungen habe sich Wasser gestaut, mehrere Autos wurden beschädigt. In Essen fiel in einigen Stadtteilen der Strom aus, nachdem der Blitz in einen Trafo eingeschlagen hatte.

Zahlreiche Unfälle

In Bielefeld und Lemgo liefen mehrere Keller und Wohnungen voll Wasser und Schlamm. In Lemgo mussten einige Straßen von Schlamm und Geröll befreit werden. Das Wasser drang auch in einen Verbraucher-Markt und ein Gebäude des Technischen Hilfswerks ein. In Bielefeld kam es im gesamten Stadtgebiet zu zahlreichen Unfällen. Von einigen Autos platzten die Reifen, als sie über hochgespülte Gullydeckel fuhren. Ein komplettes Ackerstück wurde von den Wassermassen losgelöst und rutschte über mehrere hundert Meter auf eine Straße. Ein Autofahrer kam deswegen ins Schleudern und landete mit seinem Wagen in einem Straßengraben.

Viel Wasser, viele Blitze

Nach Angaben der Meteomedia Unwetterzentrale fielen binnen weniger Stunden örtlich bis zu 57 Liter pro Quadratmeter vom Himmel - wie zum Beispiel im nordrhein-westfälischen Nettetal. Das war zuviel für die Kanalisation - Überschwemmungen sind bei solchen Regenmassen vorprogrammiert, zumal wenn auch noch Laub die Gullys verstopft. Die Unwetterzentrale registrierte zahlreiche Blitzeinschläge. Allein zwischen 22 und 23 Uhr erfolgten 370 Blitzeinschläge. Auch Sturmböen wurden gemessen: Mit bis zu 87 Kilometern pro Stunde, das ist obere Windstärke 9, sind die Gewitter und Regengüsse entlang der Gewitterfront nach Nordosten gezogen und erfassten in der Nacht zum Mittwoch auch Südniedersachsen.

Enorme Temperaturgegensätze

Ausgelöst wurden dieser Starkregen und die Gewitter nach Angaben der Meteomedia Unwetterzentrale im Bereich eines Tiefdruckgebietes, das sich genau über Westdeutschland gebildet hatte. Hier stießen extrem warme subtropische Luftmassen aus dem Mittelmeerraum auf über Nordwesteuropa liegende kühlere Atlantikluft. So waren die Temperaturgegensätze am gestrigen Mittwoch über Deutschland enorm und "schwere Regenfälle und Gewitter lagen förmlich in der Luft", erklärt Andreas Wagner. Am Mittwoch wurden etwa in Südbaden Spitzenwerte von 31 Grad Celsius gemessen. Gleichzeitig war es im Nordwesten Deutschlands viel kühler: Nur 14 Grad wurden auf Sylt und 16 Grad in Ostfriesland gemessen.

Regen und Gewitter am Donnerstag

Auch heute kann es am Nachmittag vom nördlichen Schwarzwald bis nach Bayern und vom südöstlichen Rheinland-Pfalz bis ins Rhein-Main-Gebiet in der schwül-warmen Luftmasse noch zu örtlich kräftigen Regenfällen und Gewittern kommen. In der Nordhälfte Deutschlands setzt sich dagegen zunehmend kühlere Atlantikluft und Zwischenhocheinfluss durch. Am Freitag sind allenfalls im Südwesten von Baden-Württemberg und an den Alpen kräftige Schauer und Gewitter möglich, im übrigen Land zeigt sich der Oktober dann von seiner goldenen Seite, verspricht Andreas Wagner.

Quelle: wetter.info, dpa

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