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Dammbrüche verschärfen Lage in Pakistan


Flutkatastrophe
Dammbrüche verschärfen Lage in Pakistan

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Im Süden Pakistans haben die Wassermassen am überschwemmten Fluss Indus weitere Dämme zerstört und erneut hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben. Insgesamt seien in der Umgebung von Thatta nun 2,3 Millionen Menschen ohne Unterkunft, sagte der Verantwortliche für die Hilfsmaßnahmen in der Provinz Sind, Ghulam Ali Pasha.

Bereits am Freitag war die 300.000-Einwohner-Stadt Thatta praktisch vollständig geräumt worden, weil ein nahe gelegener Damm gebrochen war und das Wasser durch einen 20 Meter breiten Riss strömte. Im Laufe des Tages erwarten die Behörden auch eine Überflutung des Umlandes. Laut Pasha sind durch die Überschwemmungen in der Provinz Sind seit Anfang August sieben Millionen Menschen vertrieben worden, "allein eine Million in den vergangenen zwei Tagen".

Wie ein Sprecher der örtlichen Verwaltung mitteilte, suchen viele Menschen Schutz auf Anhöhen in der Region. Zehntausende Flüchtlinge hätten sich mit ihren Habseligkeiten auf den Weg in die 100 Kilometer westlich gelegene Hafenmetropole Karachi gemacht.

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Über eine Millionen Häuser zerstört

Seit Beginn der Flutkatastrophe sind vom gebirgigen Norden Pakistans bis zum landwirtschaftlichen Kernland im Süden fast 17,2 Millionen Menschen von den Wassermassen erheblich und direkt geschädigt worden, schätzen die UN. Etwa 1,2 Millionen Häuser sowie die Infrastruktur wurden zerstört.

In den am Anfang der Katastrophe am stärksten betroffenen Regionen im Norden und Zentrum Pakistans ging das Wasser zwar allmählich zurück, doch die heftigen Regenfälle der vergangenen Wochen haben den Indus nahe seiner Mündung wieder extrem anschwellen lassen.

Die Gegend nahe der Mündung ist äußerst fruchtbar und daher dicht bevölkert. Seit einer Woche sind die Dörfer und Städte dort jedoch nahezu menschenleer.

Mehr Hilfe dringend nötig

Nach Schätzungen von Unicef benötigen die Opfer dreimal so viel Unterstützung wie zunächst angenommen. Um den dringenden Bedarf an Hilfsgütern zu finanzieren, seien in den kommenden drei Monaten an die 111 Millionen Euro nötig, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in Paris mit. Zunächst sei man nur von 36 Millionen Euro ausgegangen.

Fast acht Millionen Euro haben ZDF-Zuschauer am Donnerstagabend für die Opfer der Flutkatastrophe gespendet. Wie das ZDF mitteilte, gingen bis Mitternacht auf der eigens geschalteten Hotline Zusagen von insgesamt 7.984.388 Euro ein. Auch die Kanzlerin rief in der Sendung zur Hilfe für Pakistan auf und trat Befürchtungen potenzieller Spender entgegen. Die Hilfsorganisationen sorgten dafür, dass die Mittel direkt zu den Bedürftigen kämen, versicherte sie.

Bundeswehr schickt 100 Tonnen Fracht

Unterdessen begann die Bundeswehr mit der Lieferung von Hilfsgütern für Pakistan. Am Freitag startete vom Flugplatz Leipzig/Halle ein Großraumflugzeug mit rund 100 Tonnen Fracht nach Islamabad. Die Lieferung umfasst nach Angaben der Bundeswehr 50 fabrikneue Stromaggregate, drei faltbare Trinkwassertanks sowie 18 Tonnen Babynahrung.

Die EU-Kommission erklärte am Freitag, sie wolle darauf achten, dass die Millionen-Hilfe der Europäischen Union tatsächlich alle Opfer der Flutkatastrophe erreicht. "Die Gefahr besteht darin, dass wir einige Bevölkerungsgruppen erreichen, andere aber nicht", sagte die für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa. Dies dürfe nicht geschehen, wenn auf Dauer Unruhen und Instabilität verhindert werden sollten.

Quelle: dpa, afp, apn

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