Nach der tödlichen Kältewelle in Zentral- und Osteuropa haben die Vereinten Nationen vor den Gefahren des einsetzenden Tauwetters gewarnt.
Während tausende Menschen von Serbien bis Bulgarien noch unter dem Schnee der vergangenen Wochen litten, gebe es bereits erste Anzeichen, dass durch schwere Überflutungen weitere Menschen ums Leben kommen könnten und die Wirtschaft schweren Schaden nehmen könnte, erklärte die UN-Sonderbeauftragte für Katastrophenvorsorge, Margareta Wahlström, in Genf.
Besonders gefährdet seien Gebiete ohne ausreichende Infrastruktur wie etwa Hochwasserdämme, sagte Wahlström. Sie forderte die Regierungen der betroffenen Länder, die jeweiligen Zivilschutzbehörden sowie das Rote Kreuz auf, schon jetzt Notfallpläne zu erarbeiten, um im Falle großer Überschwemmungen den "Verlust weiterer Menschenleben" zu verhindern.
Eisschollen machen Boote platt
Auf der Donau haben Eisschollen bereits hunderte kleiner Boote und mehrere Restaurants beschädigt. Die serbischen Behörden erklärten am Montag, die bis zu einem halben Meter dicken Eisschollen seien in der Gegend um Belgrad wegen der steigenden Temperaturen abgebrochen. Hunderte der dort vor Anker liegenden Boote kollidierten, mehrere Frachtschiffe wurden fortgerissen und ein schwimmendes Restaurant wurde versenkt. Während der Kältewelle der letzten Wochen hatte eine dicke Eisschicht den Schiffsverkehr auf der Donau teilweise zum Erliegen gebracht. Am Sonntag begann die Eisschicht zu schmelzen.
Durch die jüngste Kältewelle in Teilen Europas sind mehr als 600 Menschen gestorben. Wetterexperten rechnen in den nächsten zehn Tagen mit deutlichen Temperaturanstiegen in Bulgarien und Rumänien, die auch dort das Eis auf der Donau zum Schmelzen bringen dürften.