Im Westen der Ukraine ist aus einem Atomkraftwerk Behördenangaben zufolge radioaktives Wasser ausgetreten. Das Leck am für Reparaturarbeiten abgeschalteten Reaktor Nummer eins im Kraftwerk von Chmelnizki 275 Kilometer westlich von Kiew sei am frühen Freitagmorgen aufgetreten, erklärte das staatliche Unternehmen Energoatom.
Das Kühlwasser sei aufgefangen worden, sagte ein Sprecher des Kraftwerks. In der Umgebung sei keine erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Der Vorfall wurde auf die niedrigste Stufe der internationalen Skala für atomare Zwischenfälle eingestuft.
Kurz vor dem Zwischenfall in dem ukrainischem Akw war bekannt geworden, dass es in dem nahe der deutschen Grenze gelegenen Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass ebenfalls zu einer Panne gekommen ist. Der Reaktor eins der umstrittenen Anlage habe sich deswegen am automatisch abgeschaltet, teilte die Akw-Leitung mit.
Böse Erinnerungen an 1986
In der Ukraine hatte sich im April 1986 die bislang schlimmste Atomkatastrophe, als ein Reaktor des Akw Tschernobyl explodierte. Mehr als sechs Tage dauerte es, bis die brennende Ruine gelöscht war. Weite Regionen in Europa und in der damaligen Sowjetunion wurden verstrahlt.