Ein australischer Eisbrecher mit 68 Menschen an Bord steckt in der Antarktis fest. Die "Aurora Australis" geriet in einen Schneesturm mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 130 Stundenkilometern und setzte in West Arm in Horseshoe Harbour auf.
Das teilte die australische Antarktis-Behörde AAD mit. Allen 68 Forschern und Crewmitgliedern gehe es gut.
Riss im Schiffsrumpf
Allerdings könnten die Passagiere erst in Sicherheit gebracht werden, wenn sich das Wetter etwas beruhigt habe. Für die Rettungsaktion dürfe die Windgeschwindigkeit nicht mehr als 55 Stundenkilometer betragen, präzisierte die AAD. Es wird erwartet, dass der Sturm in der Nacht zu Freitag abflaut. Dann sollten die Wissenschaftler und Seeleute zu der nahe gelegenen Forschungsstation Mawson gebracht werden.
Der Eisbrecher war bei einer Versorgungsmission für Mawson im Packeis steckengeblieben. Am Schiffsrumpf sei ein Riss festgestellt worden, teilte die AAD mit. Dieser gefährde jedoch nicht die Stabilität des Eisbrechers, auch bestehe keine Gefahr, dass Treibstoff auslaufen könne.
Dramatische Rettungsaktion 2013
Die "Aurora Australis" war vor zwei Jahren an einer dramatischen Rettungsaktion für ein russisches Forschungsschiff beteiligt gewesen. Die "Akademik Schokalskij" war Heiligabend 2013 mit 52 Wissenschaftlern, Touristen und Journalisten steckengeblieben. Diese wurden Anfang Januar von einem Hubschrauber des chinesischen Eisbrechers "Xue Long" ("Schneedrache") zur "Aurora Australis" geflogen, die die Geretteten nach Tasmanien brachte.
Australien hat drei ständige Forschungsstationen in der Antarktis - Mawson, Davis und Casey - sowie eine weitere auf der Macquarieinsel.