Vor libyscher Küste Mehr als 30 Migranten ertrinken im Mittelmeer
Erneute Tragödie vor der Küste Libyens: Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes kommen 31 Menschen ums Leben. Fast doppelt so viele konnten gerettet werden.
Bei einem Schiffbruch vor der libyschen Küste sind Berichten zufolge mehr als 30 Migranten ums Leben gekommen. Im Wasser seien mehrere Leichen getrieben, sagte ein Sprecher der Marine des Bürgerkriegslandes der Nachrichtenagentur Ansa. Es seien 31 Tote geborgen und 60 Menschen gerettet worden.
Einen anderen Schiffbruch überlebten 140 Menschen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR von Samstag waren bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag etwa 20 Menschen ertrunken.
Von der libyschen Küstenwache war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Das Unglück hat sich Ansa zufolge in den Gewässern östlich der Hauptstadt Tripolis ereignet. Die Leichen der Migranten sollten nach Tripolis überführt werden. Auch die Geretteten wurden in das Bürgerkriegsland zurückgebracht.
Der UNHCR-Sprecher hatte zunächst keine weiteren Informationen über das jüngste Unglück. Die italienische Küstenwache habe das Rettungsschiff "Aquarius" am Samstag aber zu einem Holzboot in Seenot geschickt. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte wenig später mit, dass alle rund 400 Menschen an Bord gerettet wurden.
In diesem Jahr sind bereits fast 3000 Migranten bei dem Versuch umgekommen, mit seeuntauglichen Booten Europa zu erreichen. Seit Mittwoch waren mehr als 1100 Menschen gerettet worden. Hilfsorganisationen beklagten allerdings eine zunehmende Behinderung bei der Suche nach schiffbrüchigen Flüchtlingen auf hoher See.