Zu wenig Platz für Rettungsgasse Notarzt muss zu Fuß zur Unfallstelle laufen
Wegen einer zu engen Rettungsgasse in einer Baustelle mussten Sanitäter bei einem Einsatz in Brandenburg zu Fuß zur Unfallstelle laufen. Die schwer verletzten Unfallopfer waren mehrere Kilometer weit entfernt.
Nach einem Unfall auf einer Brandenburger Autobahn haben Rettungskräfte wegen einer zu engen Rettungsgasse mehrere Kilometer zu Fuß zurücklegen müssen. Zunächst hieß es, dass gar keine Rettungsgasse gebildet worden war. Dies war falsch. Ein Transporter überschlug sich am Montag im Baustellenbereich auf der A24 bei Herzsprung, wie die "Märkische Allgemeine Zeitung" am Dienstag berichtete. Die beiden Insassen wurden schwer verletzt. Für die Fahrzeuge der Sanitäter und des Notarztes gab es jedoch kein Durchkommen, so dass die Einsatzkräfte zur Unfallstelle laufen mussten.
Rettungsgasse im Stau bilden: So wird's gemacht
Medienberichten zufolge wurde für das erste Rettungsfahrzeug vor Ort zwar noch eine ausreichende Rettungsgasse gebildet. Danach hätten die Autofahrer die Gasse jedoch wieder geschlossen, so dass es für die anrückenden Sanitäter nicht genug Platz gab, um mit ihren Fahrzeugen zur Unfallstelle zu gelangen.
Schwer verletzte Insassen
"So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte Steffen Müller, der bei dem Unfall als Kreiswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Wittstock an der Dosse im Einsatz war, dem Rundfunk Berlin-Brandenburg. Entgegen erster Vermutungen der Einsatzkräfte seien die Insassen des Kleintransporters zwar nicht eingeklemmt, aber dennoch schwer verletzt gewesen.
Müller sieht die Schuld aber nicht nur bei Autofahrern, sondern auch bei Verkehrsplanern. "Man sollte darüber nachdenken, die Fahrbahnbreite so zu gestalten, dass auch in Baustellenbereich bei einer Rettungsgasse ein Großfahrzeug der Feuerwehr durchfahren kann – wir haben es gestern nicht einmal mit kleinen Fahrzeugen geschafft", sagte er.
- AFP