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Sojus-Raumschiff notgelandet: Alexander Gerst droht lange Mission im All


Sojus-Raumschiff verunglückt
Alexander Gerst droht lange Mission im All

Von rtr, dpa, afp, t-online, df, job

Aktualisiert am 13.10.2018Lesedauer: 3 Min.
Die gelandete Raumkapsel: Die beiden Insassen, ein Russe und ein US-Amerikaner, blieben unverletzt.Vergrößern des BildesDie gelandete Raumkapsel: Die beiden Insassen, ein Russe und ein US-Amerikaner, blieben unverletzt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Nach dem gescheiterten Start eines Sojus-Raumschiffs droht der derzeitigen ISS-Besatzung eine unfreiwillige Verlängerung ihrer Mission. Betroffen ist auch Alexander Gerst.

Der missglückte Start von zwei Raumfahrern zur Raumstation ISS wird sich nach Ansicht des früheren Astronauten Ulrich Walter auf die Rückkehr der derzeitigen ISS-Crew zur Erde auswirken. "Alexander Gerst wird sicherlich noch einmal drei Monate länger da oben bleiben", sagte Walter in München.

Der Professor für Raumfahrttechnik rechnet damit, dass Gerst und die zwei weiteren Besatzungsmitglieder erst Anfang 2019 zurückkehren können. Die Europäische Weltraumorganisation Esa hatte zuvor erklärt, es sei noch zu früh, über eine mögliche Verlängerung der Mission zu entscheiden.

Auch wenn beide Raumfahrer unverletzt blieben - die Landung sei nicht ungefährlich gewesen, erklärte Walter: "Das große Problem ist die schnelle Drehung, dieses Trudeln, weil das zu einer Störung des Gleichgewichtsorgans führt." Das sei aber alles im Voraus berechnet worden und solche Situationen trainierten Astronauten in ihrer Ausbildung.

Gerst ist der derzeitige ISS-Kommandant. Bei Twitter äußerte sich der deutsche Astronaut zu dem missglückten Raketenstart:

Probleme beim Start von Sojus-Raumschiff

Beim Start einer russischen Sojus-Trägerrakete mit zwei Astronauten an Bord hatte es am Donnerstag technische Probleme gegeben. Die Sojus-Kapsel musste in Kasachstan notlanden. Die Nasa meldete, der Besatzung gehe es gut. "Sie leben, Gott sei Dank", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Such- und Rettungsteam waren an den Ort geeilt, wo die Kapsel niedergegangen war. Sie holten die zwei Astronauten aus der Landekapsel. Nun werden sie von Ärzten untersucht.

Russe und Amerikaner waren auf dem Weg zur ISS

Der russische Kosmonaut Alexej Owtschinin und der US-amerikanische Astronaut Nick Hague sollten mit der Sojus vom Weltraumbahnhof Baikonur aus zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Warum es zu Schwierigkeiten kam, ist noch nicht klar. Die Nasa spricht von Problemen mit dem Booster, einer Zusatzrakete für den Start.

Aus russischen Raumfahrtquellen hieß es, die zweite Stufe der Sojus-Trägerrakete habe versagt. Die russische Weltraumorganisation Roskosmos will nun eine staatliche Kommission bilden, um den Unfall zu untersuchen.

Roskosmos veröffentlichte am Nachmittag Fotos der beiden Raumfahrer. Bei ihnen wird nach der Notlandung der Blutdruck und der Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen und sie werden befragt:

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Die Kapsel ist nach russischen Angaben etwa 25 Kilometer von der Stadt Dscheskasgan entfernt niedergegangen. Die Rettungsmannschaften waren mit vier Hubschraubern, Kränen und anderem Gerät ausgestattet.

Halbjähriger Forschungsaufenthalt

Die zwei Raumfahrer sollten am Vormittag zu einem etwa halbjährigen Forschungsaufenthalt auf der ISS aufbrechen. Sie sollten das Team um den Deutschen Alexander Gerst verstärken, der vor gut einer Woche das Kommando auf dem Außenposten der Erde übernommen hatte.

Das Raumschiff "MS-10" hätte nach rund sechs Stunden Flugzeit am Nachmittag an die ISS andocken sollen. Die ISS-Besatzung wurde laut Nasa inzwischen über die Notlandung ihrer Kollegen informiert.

Erst am vergangenen Donnerstag war eine russische Sojus-Kapsel von der ISS sicher auf die Erde zurückgekehrt. Die Kapsel mit den drei Raumfahrern Oleg Artemjew, Drew Feustel und Ricky Arnold hatte in der Steppe von Kasachstan aufgesetzt.

Zuletzt war die ISS in die Schlagzeilen geraten, weil in einer der angedockten Sojus-Kapseln ein Leck entdeckt wurde. Das Loch wurde abgedichtet. Die Ursache dafür ist bis heute unklar.

Die USA hatten ihr Space-Shuttle-Programm 2011 eingestellt. US-Astronauten konnten seither nur noch mit russischen Sojus-Raketen zur ISS gelangen. Der Vertrag mit Russland läuft im November 2019 aus. Dann sollen SpaceX und Boeing übernehmen.

Verwendete Quellen
  • Reuters, dpa, AFP
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