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Vorwürfe im Fall Julen (†2): Töteten ihn die Rettungswerkzeuge?


Schreckliche Spekulationen
Starb der kleine Julen im Bohrloch erst durch die Retter?

Von dpa, jmt

Aktualisiert am 02.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Einsatzkräfte an der Rettungsstelle: Wochenlang versuchten sie den Zweijährigen zu befreien – ein neuer Bericht gibt den Rettungskräften eine Teilschuld an seinem Tod.Vergrößern des BildesEinsatzkräfte an der Rettungsstelle: Wochenlang versuchten sie den Zweijährigen zu befreien – ein neuer Bericht gibt den Rettungskräften eine Teilschuld an seinem Tod. (Quelle: Jon Nazca/Reuters-bilder)
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Die ganze Welt nahm Anteil an den Rettungsversuchen in Spanien: Zwei Wochen lang versuchten Einsatzkräfte den zweijährigen aus dem Bohrloch zu holen, in das er gefallen war. Starb Julen erst bei diesen Bemühungen?

Rund einen Monat nach der Bergung der Leiche des kleinen Julen aus einem Brunnenschacht in der Nähe von Málaga sorgt ein neues Dokument in Spanien für Aufsehen. In dem Bericht heißt es, dass nicht der Sturz des Zweijährigen, sondern der Einsatz der Rettungskräfte für den Tod des Kindes verantwortlich sein könnte. Die Anwälte des Finca-Besitzers, auf dessen Grundstück das Unglück passierte, hätten diese These jetzt der zuständigen Richterin unterbreitet, berichtete die Zeitung "El País". Der Mann ist der Einzige, gegen den in dem Fall ermittelt wird.

Julen starb an schweren Kopfverletzungen

Verfasst wurde das Schriftstück von dem Architekten Jesús María Flores, der bereits in der Vergangenheit den Rettungseinsatz kritisiert hatte. Damals hatte sich die Architektenkammer öffentlich von Flores' Aussagen distanziert.

Julen war Mitte Januar in dem Ort Totalán in ein über 100 Meter tiefes, illegal gegrabenes Bohrloch gefallen. Seine Leiche wurde zwei Wochen später in 70 Metern Tiefe gefunden, nachdem Helfer in mühsamer Arbeit einen Parallelschacht gebohrt hatten. Laut dem kurz darauf veröffentlichten Autopsiebericht starb der Junge noch am Tag des Unfalls an schweren Kopfverletzungen: Demnach löste sich während des Sturzes auch Gestein, das von oben auf das Kind herabfiel und die Schädelverletzungen verursachte.

War es ein Schlag mit einer Spitzhacke?

Der neue Bericht versucht hingegen zu belegen, dass Julen durch den Einsatz der Rettungskräfte mit einer Spitzhacke zu Tode gekommen sein könnte. Am Unglückstag sei zwischen 17.30 und 21 Uhr mit insgesamt zehn Schlägen versucht worden, Erde zu lockern, um zu Julen vorzudringen, zitierte "El País" aus dem Dokument. Dabei soll der Junge am Kopf getroffen worden sein.

"Das ist das Einzige, was die körperlichen Verletzungen an Kopf und Schädel des Minderjährigen verursachen konnte", hieß es in dem Bericht. Untermauert werde diese These von der Tatsache, dass an der Spitzhacke acht Haare des Kindes, einige sogar noch mit Wurzel, entdeckt worden seien.


Gegen den Finca-Besitzer wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ihm wird vorgeworfen, den auf der Suche nach Wasser gegrabenen Schacht nicht gesichert zu haben. Der Mann hat dies stets bestritten und betont, er habe das Loch mit zwei Betonblöcken abgedeckt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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