t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon

Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomePanorama

Pandemie: Zahl der Corona-Neuinfektionen sprunghaft angestiegen


Zahl der Corona-Neuinfektionen sprunghaft angestiegen

Von dpa
Aktualisiert am 18.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Ein Schild weist am Münchner Rathaus den Weg zu einem Testcenter.Vergrößern des BildesEin Schild weist am Münchner Rathaus den Weg zu einem Testcenter. (Quelle: Peter Kneffel/dpa./dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Berlin (dpa) - Der Anstieg der gemeldeten Corona-Neuinfektionen beschleunigt sich. Am Mittwochmorgen (Stand: 4.09 Uhr) meldete das Robert Koch-Institut (RKI) 8324 Neuinfektionen - über 4400 mehr als am Vortag (3912) und 67 Prozent mehr als noch vor einer Woche (4996).

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 40,8, zuletzt hatte dieser zur Einschätzung der Infektionslage wichtige Wert am 27. Mai über 40 gelegen (41,0).

In vier Bundesländern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile wieder über 50: in Berlin (69,2), Hamburg (74,5), Nordrhein-Westfalen (64,6) und Schleswig-Holstein (50,5). Einen Trend sieht das RKI in dem aktuellen sprunghaften Anstieg noch nicht, eine Zunahme bei der Sieben-Tage-Inzidenz sei aber zu erwarten gewesen.

Die Fallzahlen nahmen bereits seit Anfang Juli 2021 wieder zu - sie stiegen wesentlich früher und schneller als im vergangenen Jahr, als vergleichbare Inzidenzen erst im Oktober erreicht wurden. Zur Zeit seien vor allem die 10- bis 34-Jährigen von Infektionen betroffen, die Verbreitung innerhalb Deutschlands variiere stark, hieß es vom RKI.

Viele Ursachen

Die Ursachen für die steigenden Fallzahlen sind nach RKI-Angaben vielfältig: zu wenige Impfungen, die ansteckendere Delta-Variante, die vermehrte Reisetätigkeit im Sommer oder das Ende der Schulferien. Die Behörde empfiehlt weiterhin die Einhaltung der Hygieneregeln, Menschenmengen zu meiden und schon bei leichten Symptomen einen PCR-Test machen zu lassen und zu Hause zu bleiben.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie die Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Dieser Wert wird seit einiger Zeit im täglichen Situationsbericht des RKI ausgewiesen. Am Mittwoch waren 345 Hospitalisierungen mit Covid-19 aufgeführt, die 7-Tage-Inzidenz der hospitalisierten Fälle liegt demnach bei 1,19 Fällen pro 100.000 Einwohner (Vortag: 1,10, Vorwoche: 0,76). Auf den Intensivstationen waren am Dienstag 574 Covid-19-Patienten in Behandlung.

Aus Sicht des Mediziners und Wissenschaftlichen Leiters des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, sind die stark steigenden Inzidenzen Anlass zu Sorge. "Wir haben Stand jetzt zwar noch wenig Covid-Patienten auf der Intensivstation und genügend freie Kapazitäten, aber die Tendenz ist auch hier steigend von minimal 350 Patienten vor zwei Wochen auf jetzt knapp 600", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Inzidenzen seien linear an die Intensivbelegung gekoppelt. "Es ist auch naiv zu glauben, dass die hohen Inzidenzen der jungen Menschen nicht auf die 35- bis 60-Jährigen überspringen. Hier gibt es absolut gesehen noch zu viele Ungeimpfte in Deutschland."

Experten: Herdenimmunität ist eine Illusion

Karagiannidis wies auf die hohe Verbreitungsgeschwindigkeit der Delta-Variante des Coronavirus hin und betonte wie andere Experten auch, dass Herdenimmunität inzwischen eine Illusion sei. Der Experte rechnet mit einem weiteren Anstieg bei der Zahl der Intensivpatienten in den kommenden Wochen, wenn sich nicht deutlich mehr Menschen impfen lassen.

Das kann nach Ansicht des Mediziners auch zu einer neuerlichen ernsthaften Belastung für das Personal werden. "Einige sind noch ganz schön ausgelaugt von den drei ersten Wellen", sagte Karagiannidis. "Hier droht ein nachhaltiger Schaden, den wir personell bei der hohen Arbeitsbelastung in den kommenden Jahren nicht kompensieren werden können."

Derzeit nimmt die Zahl der Erstimpfungen wieder leicht zu, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Die Behörde meldete für Dienstag gut 92.000 erfasste Erstimpfungen, an den Dienstagen der beiden Vorwochen waren es jeweils rund 75.000. In allen 16 Bundesländern ist mittlerweile jeder zweite Einwohner vollständig geimpft. Bundesweit sind 57,8 Prozent der Bevölkerung - 48,1 Millionen Menschen - vollständig geimpft, 63,5 Prozent der Bevölkerung (52,8 Millionen Menschen) haben nach den RKI-Daten eine erste Impfdosis erhalten.

Deutschlandweit wurden den Angaben vom Mittwoch zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 14. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.835.375 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.687.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.921.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website