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Corona-Impfgegner behandelt sich mit Chlordioxid – tot


Zwei Wochen vorher gab er noch ein TV-Interview
Impfgegner behandelt sich selbst mit Chlordioxid – tot

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 27.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Chlordioxid: Biacsics verabreichte sich das Bleichmittel selbst per Einlauf.Vergrößern des BildesChlordioxid: Biacsics verabreichte sich das Bleichmittel selbst per Einlauf. (Quelle: iStock/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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In Österreich ist ein prominenter Impfgegner nach einer Corona-Infektion gestorben. Im Krankenhaus wollte er sich nicht behandeln lassen – stattdessen setzte er auf Selbsttherapie mit Chlordioxid.

Die "Querdenker" in Österreich trauern um einen ihrer Köpfe. Johann Biacsics, bekennender Impfgegner und Aktivist bei der Kleinpartei "Die Basis", ist nach einer Corona-Infektion gestorben.

Wie "Die Zeit" berichtet, war Biacsics Anfang November mit niedriger Sauerstoffsättigung ins Krankenhaus Wiener Neustadt gekommen. Ein Corona-Schnelltest schlug an, der PCR-Befund bestätigte den Verdacht. Doch der ungeimpfte Biacsics habe eine Behandlung wegen Covid-19 abgelehnt, obwohl er auf seinen lebensbedrohlichen Zustand hingewiesen wurde, berichtete die "Zeit".

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Impfgegner glaubte, Corona schon besiegt zu haben

Er habe einer Ärztin gegenüber behauptet, die Krankheit bereits selbst besiegt zu haben. Er leide lediglich noch unter einer Lungenentzündung und unter Sauerstoffunterversorgung.

Weil man ihn in der Klinik nicht nach seinen Wünschen therapieren wollte, habe sich Biacsics gegen eine Aufnahme entschieden und sei wieder nach Hause gefahren, um sich dort mit Chlordioxid selbst zu behandeln. Kurz darauf starb Biacsics. Laut einer Todesanzeige seiner Familie am 10. November wurde er 65 Jahre alt.

Statement auf Corona-Demo – da hatte er schon Durchfall

Auf der Internetseite von Biacsics veröffentlichte sein Sohn mittlerweile dessen Krankengeschichte: Demnach ging es dem Impfgegner schon seit Ende Oktober zusehends schlechter. Auf einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen am 26. Oktober in Wien hatte er einem ORF-Fernsehteam noch ein Statement gegeben. "Die behauptete Wirkung, dass die Impfung die Verläufe schwächt, das stimmt ja nicht", sagte Biacsics damals in die Kamera. Es lägen hauptsächlich Geimpfte auf den Intensivstationen.

Zu diesem Zeitpunkt, so schildert es sein Sohn jetzt, war Biacsics schon deutlich geschwächt und litt unter anderem an Durchfall. Danach habe er mit steigendem Fieber und starkem Husten zu kämpfen gehabt. Als Gegenmaßnahme habe er sich "hochdosierte CDL-Einläufe" gemacht.

Chlordioxid – von Donald Trump empfohlen

CDL ist das Kürzel für das Bleich- und Desinfektionsmittel Chlordioxid, das zum Entsetzen von Gesundheitsexperten 2020 auch Ex-US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen Corona empfohlen hatte. Die chemische Verbindung wirkt auf Haut und Schleimhäute reizend bis ätzend, wie das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung mitteilt. Mögliche Folgen einer Chlordioxid-Einnahme sind nach Angaben der Verbraucherzentrale Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Nierenversagen, Darmschädigungen und Blutdruckabfall.

Trump hatte zwar 2020 einen Rückzieher gemacht und behauptet, seine Empfehlung sei sarkastisch gemeint gewesen. Aber CDL blieb in der "Querdenker"-Szene ein beliebtes Mittel. Es sei der "bemerkenswerteste Wirkstoff, dem ich je begegnet bin", schrieb Biacsics selbst schon vor der Corona-Pandemie über Chlordioxid.

Anhänger glauben eher an gezielte Vergiftung als an Corona

Wie sein Sohn schildert, wollte sich Biacsics Infusionen mit CDL verpassen, nachdem er das Krankenhaus Wiener Neustadt verließ. Doch sein Venenzugang sei verstopft gewesen. Man habe noch eine Ärztin alarmiert. Biacsics sei aber gestorben, bevor sie kam.

Anhänger spekulieren nun auf Biacsics' Facebookseite, der Impfgegner sei möglicherweise einem Anschlag zum Opfer gefallen: "Man weiß nicht, was dahintersteckt, vielleicht wollte man ihn loswerden und hat ihn wirklich noch zusätzlich vergiftet", schrieb laut "Zeit" eine Anhängerin. Eine andere deutet an: "In meinen Augen wurde er vom System …" Und ein Mann meint: "Spätestens jetzt werden immer mehr Märtyrer geschaffen."

Dass Biacsics Opfer seiner Covid-Erkrankung wurde, will auch sein Sohn nicht glauben: "Offiziell wird er als Corona-Opfer in die Statistik einfließen", schreibt er im Netz. "Doch ich weiß es besser."

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