Lange Haftstrafen nach Disko-Brand mit 242 Toten
Porto Alegre (dpa) - Fast neun Jahre nach dem schweren Brand in einer Diskothek in Brasilien mit 242 Toten sind vier Verantwortliche zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden.
Die beiden Betreiber des Nachtclubs Kiss in Santa Maria im Bundesstaat Rio Grande do Sul wurden am Freitag (Ortszeit) wegen Totschlags zu 22 Jahren und sechs Monaten sowie zu 19 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Zwei Musiker erhielten Haftstrafen von jeweils 18 Jahren.
Im Januar 2013 war die Decke der Diskothek in Brand geraten, als der Musiker einer Band während einer Studentenparty einen Feuerwerkskörper abfeuerte. Die Notausgänge waren schlecht ausgeschildert, zudem sollen die Feuerlöscher nicht funktioniert haben. Die zumeist jungen Opfer verbrannten oder erstickten. 636 Menschen wurden verletzt. Der Brand in der Disko Kiss gilt als eine der schwersten Brandkatastrophen in der Geschichte Brasiliens.
Der Richter ordnete die sofortige Verhaftung der Verurteilten an, allerdings erwirkte die Verteidigung der Männer eine einstweilige Verfügung, die sie zunächst vor der Inhaftierung schützt. Die Anwälte der Verurteilten können noch Berufung einlegen oder die Aufhebung der Urteils beantragen.