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Flugzeugabsturz in China: Aufnahmen zeigen steilen Sturzflug


132 Menschen an Bord
Aufnahmen zeigen steilen Absturz des Passagierflugzeugs

Von afp, dpa, reuters
Aktualisiert am 21.03.2022Lesedauer: 3 Min.
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Flugzeugunglück in China: Aufnahmen zeigen den steilen Absturz des Passagierflugzeugs und den Unglücksort. (Quelle: t-online)
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Unglück im Südwesten Chinas: Ein Flugzeug ist plötzlich und aus großer Höhe abgestürzt. Viele Fragen sind noch offen, auch die Anzahl der Opfer ist bislang unklar. Eine Kamera nahm den steilen Abwärtsflug auf.

Ein chinesisches Flugzeug mit 132 Insassen ist in Südchina plötzlich aus großer Höhe abgestürzt. Die Boeing 737 der Fluggesellschaft China Eastern Airlines sackte aus mehr als 8.000 Metern in die Tiefe, wie die Flugüberwachung am Montag berichtete. An Bord waren 123 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder. Über die Ursache und die Zahl der Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Wie die Nachrichtenagentur China News am Montag berichtete, war die Maschine um 14.19 Ortszeit (7.19 Uhr MEZ) plötzlich abgesackt. Zwei Minuten später sei der Kontakt zu Flug MU5735 abgebrochen.

Augenzeuge: Komplettes Flugzeug, ohne Rauch und Feuer

Dorfbewohner berichteten der Nachrichtenseite "Jimu Xinwen", die Maschine sei "komplett zerstört" worden. Nach dem Absturz entwickelte sich ein Waldbrand auf einer Fläche von vier Hektar, der aber später gelöscht werden konnte.

Über die Ursache des plötzlichen Absturzes gibt es bislang nur Spekulationen. "Selbst wenn beide Triebwerke der Boeing 737 gleichzeitig ausgefallen wären, wäre es unmöglich, mit einer derartigen Geschwindigkeit zu fallen, weil das Flugzeug noch eine Strecke gleiten könnte", wurde ein Experte in Staatsmedien zitiert.

Ein Augenzeuge namens Li berichtete der Nachrichtenseite "Hongxing Xinwen", wie er im Auto gefahren sei und plötzlich gesehen habe, dass das Flugzeug abgestürzt sei. "Es war ein komplettes Flugzeug, ohne Rauch oder Feuer, das steil abwärts fiel."

In Videos, die im chinesischen Internet zirkulierten, war eine hohe, weiße Rauchwolke in den Hügeln zu sehen. Auch wurden weit verstreute Trümmerteile gezeigt, die örtliche Bewohner mit ihren Handys gefilmt hatten. Ein Video soll zeigen, dass die Maschine fast kopfüber zu Boden stürzte. Die Echtheit der Videos konnte nicht bestätigt werden. Dorfbewohner berichteten, überall hätten Trümmerteile gelegen. Auch habe Kleidung in den Bäumen gehangen.

Boeing-737-Flotte bleibt vorerst am Boden

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief die Airline dazu auf, mit den Folgen des Unglücks angemessen umzugehen und potenzielle Gefahren für den Flugverkehr zu untersuchen, wie das Staatsfernsehen berichtete.

Bei der Maschine handelte es sich um eine Boeing 737-800NG, die knapp sieben Jahre alt gewesen sein soll. Wenige Minuten nach ersten Berichten über das Unglück wurde der Status des Fluges in einer Handy-Reise-App auf "abgestürzt" verändert. China Eastern Airlines ordnete sofort an, dass alle Boeing 737 in ihrer Flotte zunächst am Boden bleiben müssen.

Die Aktien des Flugzeugbauers gerieten im vorbörslichen US-Handel unter Druck. Die Fluggesellschaft wechselte auf ihrer Webseite die Farbe in Grau, um ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen.

Suche nach Opfern dauert an

Das Flugzeug war nach ersten Angaben auf dem Weg von Kunming in der Provinz Yunnan nach Guangzhou in der Provinz Guangdong. Bergungstrupps wurden zusammengestellt und zum Unglücksort im Kreis Teng entsandt, wie Staatsmedien berichteten. An den Einsätzen nahe der Absturzstelle seien auch Anwohner beteiligt.

Die Luftfahrtbehörde in Peking bestätigte, es seien 132 Menschen an Bord gewesen, einschließlich 9 Besatzungsmitglieder. In ersten Berichten war noch von 133 Insassen die Rede gewesen.

Es war das schwerste Flugzeugunglück in China seit knapp zwölf Jahren. Chinas Luftfahrt blickt auf ein relativ sicheres Jahrzehnt zurück. Das letzte große Flugzeugunglück ereignete sich im August 2010 in Yichun in der Provinz Heilongjiang in Nordostchina. Bei einer Bruchlandung eines Flugzeugs vom brasilianischen Typ Embraer der Henan Airlines kamen 44 Insassen ums Leben, 52 überlebten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP



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