Komasaufen unter Kommilitonen: Eine Gruppe Studenten trinkt billigen Schnaps. Einer bricht zusammen und stirbt schließlich, weil ihm keiner hilft. Die Eltern des 21-jährigen Japaners zogen nun, drei Jahre nach der Tragödie, vor Gericht.
Nach dem Tod des jungen Mannes beim sogenannten Komasaufen in einem universitätsinternen Tennisclub in Tokio haben die Eltern Klage gegen 21 Kommilitonen eingereicht. "Es gibt kein größeres Leid, als das eigene Kind zu verlieren", sagte der Vater Toshihiko Takahashi unter Tränen.
Er hoffe, dass sein Sohn der letzte sei, der in Folge eines solchen Saufgelages sterben musste. Die Eltern fordern 170 Millionen Yen (1,24 Millionen Euro) Schadenersatz.
Niemand half dem Kollabierten
Akira Takahashi war 2012 nach dem Konsum von einem Liter Schochu - einem billigen Schnaps mit etwa 25 Prozent Alkohol - zusammengebrochen.
Örtlichen Medienberichten zufolge gab niemand der anderen Clubmitglieder ihm Wasser oder leistete sonstige Hilfe. Ein Krankenwagen wurde erst nach vier Stunden gerufen. Zu diesem Zeitpunkt war der junge Mann bereits tot.
Studenten räumen Mitschuld ein
Nach Angaben der Eltern gaben mittlerweile zehn Betroffene eine Mitschuld zu und willigten in eine Zahlung von jeweils 2,4 Millionen Yen ein. Die Eltern verklagen jetzt die übrigen 21 Studenten, die eine Mitschuld am Tod Takahashis zurückweisen.
Alkohol ist in Japan leicht erhältlich und spielt eine wichtige Rolle im Leben von Erwachsenen. Besonders Büroangestellte und Geschäftsleute treffen sich regelmäßig zum Umtrunk. Auch unter Studenten ist exzessiver Alkoholkonsum weit verbreitet; die Universitäten des Landes warnen deshalb regelmäßig vor exzessivem Alkoholkonsum.