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Radioaktivität über Europa stammt nicht aus Werk im Ural


Russland widerspricht Atomunfall-Theorie

ap, t-online.de

08.12.2017Lesedauer: 2 Min.
UniperVergrößern des BildesAtomkraftwerk bei Nacht. (Symbolfoto) (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa)
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Seit Wochen mutmaßen Experten über einen Unfall in der russischen Atom-Anlage Majak. Nun widersprechen die russischen Behörden: Das Ruthenium 106 stammt nicht von dort.

Die erhöhte Radioaktivität in der Luft über Europa stammt nach Angaben russischer Behörden nicht aus dem Werk Majak im Ural.

Eine Überprüfung habe ergeben, dass das Ende September und Anfang Oktober über großen Teilen des Kontinents entdeckte radioaktive Isotop Ruthenium 106 nicht aus der Anlage stamme, sagte Andrej Iwanow vom Atomunternehmen Rosatom am Freitag. Wo das Ruthenium ausgetreten ist, habe Rosatom nicht feststellen können.

Ein russisches Expertengremium äußerte die Vermutung, dass das Ruthenium von einem Satelliten stammen könnte, der bei Eintritt in die Atmosphäre auseinandergebrochen sei. Atomsicherheitsexperte Rafael Arutjunian behauptete, die Ruthenium-Konzentration sei auch in der Nähe von Majak viel zu gering gewesen, um Gesundheitsschäden anrichten zu können. Es sei kein Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen festzustellen gewesen. Die Untersuchung werde fortgesetzt.

Physiker spricht von Unfall in Majak

Der renommierte Physiker Gerald Kirchner hatte zuvor im Interview mit t-online.de erklärt: "Es ist eindeutig, dass es dort einen Unfall gegeben haben muss, der mit einer massiven Hitzeentwicklung einherging."

In Majak hatte es vor 60 Jahren einen der schwersten Unfälle in der Geschichte der Atomenergienutzung gegeben. Ein Abfalltank explodierte und verseuchte 23 000 Quadratkilometer. Etwa 10 000 Anwohner waren damals von einer Räumung des Gebiets betroffen.

Die radioaktiven Ruthenium-Isotope entstehen bei der Kernspaltung. Das Isotop Ruthenium 106 hat eine Halbwertszeit von 373 Tagen. Beim radioaktiven Zerfall sendet es ionisierende ß-Strahlen aus, die das Erbmaterial schädigen können. Nach Angaben von Experten wird die im russischen Majak freigesetzte Aktivität auf 100–300 Terabecquerel geschätzt, eine für die lokale Bevölkerung riskante radioaktive Strahlung.

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