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Deutsche Bahn gibt 500.000 Euro für Brandopfer nach Katastrophe in Siegburg


Bahn will halbe Million zahlen
Ursachenforschung: So entstand die Brandkatastrophe von Siegburg

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 08.08.2018Lesedauer: 3 Min.
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Siegburg am Tag nach dem katastrophalen Feuer: Häusergerippe und Reparaturarbeiten auf der Trasse.Vergrößern des Bildes
Siegburg am Tag nach dem katastrophalen Feuer: Häusergerippe und Reparaturarbeiten auf der Trasse. (Quelle: Wolfgang Rattay/Reuters-bilder)

Am Tag nach dem katastrophalen Brand in Siegburg wird klarer, wie das Feuer an der Bahntrasse sich verbreitet hat. Die Deutsche Bahn will Opfern unbürokratisch helfen.

Die Deutsche Bahn will für einen Fonds für die Opfer des Brandes an der Schnellbahntrasse in Siegburg 500.000 Euro zur Verfügung stellen. Das erklärte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul am Mittwoch in Siegburg. Neun Häuser oberhalb einer Böschung waren zerstört oder stark beschädigt worden, 32 Menschen wurden durch Rauchgase verletzt oder erlitten einen Schock.


Es sei ein "Wunder und eine Riesenleistung der Feuerwehr, dass nicht auch noch die Häuser auf der anderen Straßenseite niedergebrannt" sind, sagte der Minister. Denn: Der Wind wehte das Feuer in diese Richtung. So erklärt sich auch die Ausbreitung des Brandes. Um Gewissheit über die Ursache zu bekommen, appellierte der Innenminister an Zeugen, sich zu melden.

Ein Anwohner sagte dem Bonner "General-Anzeiger", er habe gesehen, dass eine kleine Fläche an der Bahnlinie brannte. Durch durchfahrende Züge sei der Brand angefacht worden. In wenigen Augenblicken sei das Feuer dann die Böschung emporgeschossen und habe alles in Brand gesetzt, nach Bäumen und Büschen schließlich auch die Häuser auf der Böschungskante.

Video zeigte Brand auf beiden Seiten

Ein Video eines in langsamem Tempo aus Richtung Köln kommenden Zuges zeigte helle Flammen auf der nördlichen Seite der Böschung, unterhalb der Häuser. Auf der anderen, südlichen Seite war einige Meter weiter ein kleineres Feuer zu sehen, rechts aus Sicht des Lokführers. Der Nutzer, der das aus dem Führerstand von einem Kollegen gefilmte Video auf Twitter veröffentlicht hatte, hat es auf Wunsch des Kollegen nach den Reaktionen wieder gelöscht.

An Böschungen kann sich ein Feuer schnell ausbreiten, erklärt der Landesgeschäftsführer des Verbands der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen, Christoph Schöneborn. Dort kann es schnell von oben nach unten wandern.

Zu dem Böschungsbrand waren auch Kräfte der Feuerwehr bereits ausgerückt. Zwei Minuten nach der Alarmierung kam nach Angaben der Stadtverwaltung der neue Hinweis, dass auch Häuser in Flammen stehen. Die ersten Kräfte vor Ort hätten mitansehen müssen, wie sich das Feuer rasend schnell ausbreitete, so ein Anwohner.

Viele Spekulationen zu Brandausbruch

Unklar ist weiter, wie das Feuer überhaupt entstanden ist. Eine Sprecherin der Polizei Siegburg sprach gegenüber von t-online.de von "diversen Spekulationen, und zu jeder Version gibt es jemanden, der etwas gesehen haben will".

Die Deutsche Bahn teilte mit, der Auslöser des Brandes sei "völlig offen, Spekulationen sind verfrüht". Funkenflug hält ein Experte für wenig wahrscheinlich. Christian Schindler, Leiter des Instituts für Schienenfahrzeuge und Transportsysteme an der RWTH Aachen, sagte der dpa, er kenne keinen Fall, in dem auf diese Weise ein Böschungsbrand entstanden sei. Am Mittwoch waren auch Experten der Bahn in dem Abschnitt unterwegs.

Unabhängig von der Entstehung drückte die Deutsche Bahn den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. In Siegburg ist auch die Hilfsbereitschaft groß. Viele Bürger wollen helfen, auch die örtliche Sparkasse hat unbürokratische Hilfe zugesagt. Minister Reul hält diese Unterstützung auch für angebracht: Auch von den Versicherungen sei schnelle Hilfe nötig, sagte er in Siegburg. Aber "es ist doch immer so, dass längst nicht alles versichert ist".

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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