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Japan: Super-Taifun "Hagibis" fordert viele Tote und Verletzte – Spuren der Verwüstung


Erdrusche und Überschwemmungen
Super-Taifun fordert mehr als ein Dutzend Tote in Japan

Von dpa
Aktualisiert am 13.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Taifun in Toikio: Fahrzeuge stehen in einem überfluteten Wohngebiet.Vergrößern des BildesTaifun in Toikio: Fahrzeuge stehen in einem überfluteten Wohngebiet. (Quelle: dpa)
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Ein außergewöhnlich starker Taifun hat Tokio und umliegende Regionen mit sintflutartigen Regenfällen überzogen. Mehr als zwei Dutzend Menschen starben. Ebenso viele galten noch als vermisst.

Einer der heftigsten Taifune seit Jahrzehnten hat in Japan viele Überschwemmungen verursacht und mindestens 50 Menschen in den Tod gerissen. Elf weitere Menschen würden noch vermisst, berichteten Medien am frühen Montagmorgen (Ortszeit). Die Regierung sprach zuletzt von 14 Toten und elf Vermissten. Mehr als 100.000 Rettungskräfte sind im Einsatz.

Fernsehsender zeigten Luftaufnahmen von überschwemmten Wohngebieten unter anderem in der mit am schwersten betroffenen Provinz Nagano. Auch in vielen anderen Gegenden waren Flüsse übers Ufer getreten und Dämme gebrochen, wodurch Häuser und Straßen überflutet wurden. Während der Taifun, der in der Nacht auch die Millionenmetropole Tokio heimgesucht hatte, nach Norden abzog und am Sonntag in der Hauptstadt und deren Umgebung wieder die Sonne schien, setzten die Einsatzkräfte die Bergungs- und Aufräumarbeiten fort.

Mit Militärhubschraubern und Schlauchbooten wurden Menschen aus überschwemmten Häusern in Sicherheit gebracht. Vielerorts gab es Erdrutsche, umgestürzte Bäume blockierten Straßen. Ein Mann in der Provinz Gumma starb, als sein Haus verschüttet wurde. Ein anderer wurde in Tokios Nachbarprovinz Chiba von einem umgestürzten Lastwagen getötet.

Allein in der Tokioter Nachbarprovinz Chiba, wo erst im vergangenen Monat ein Taifun gewütet und massive Stromausfälle verursacht hatte, wurden ein Dutzend Häuser zerstört. Mehr als 100.000 Haushalte waren am frühen Sonntag von der Elektrizitätsversorgung abgeschnitten. Auch in anderen Regionen kam es in Zigtausenden Haushalten zu Stromausfällen.

Behörden geben erstmals höchste Warnstufe aus

Der Wirbelsturm "Hagibis" (Philippinisch für "schnell") war am Samstag nahe Tokio auf Land getroffen. Kurz zuvor wurde der Großraum Tokio auch noch von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Die Gefahr eines Tsunamis bestand allerdings nicht, wie die nationale Meteorologische Behörde bekanntgab. Auch gab es keine Berichte über Verletzte in Folge der Erschütterung der Stärke 5,7.

Später zog "Hagibis" Richtung Nordosten weiter in jene Region, wo es 2011 zu einer Erdbeben- und Tsunamikatastrophe mit Tausenden Toten gekommen war. Auch dort kam es durch den Taifun zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen. Als Folge mussten die Organisatoren der in Japan laufenden Rugby-Weltmeisterschaft ein weiteres Spiel absagen. Betroffen war die Begegnung Namibia gegen Kanada, die in Kamaishi stattfinden sollte.

Wegen der Gefahr durch die massiven Niederschläge, die zu den schlimmsten seit rund 60 Jahren zu werden drohten, hatten die Behörden für Tokio und mehrere andere Regionen erstmals die höchste Warnstufe ausgegeben. Mehr als sechs Millionen Bewohner des Landes wurde geraten, sich vor dem Wirbelsturm – der in Japan schlicht Taifun Nummer 19 in der laufenden Saison genannt wird – in Sicherheit zu bringen.

Entwarnung in den meisten Regionen

Während die Evakuierungsanweisungen am Sonntagmorgen in Tokio und den meisten Teilen Zentral- und Ostjapans wieder aufgehoben wurden, warnten die Behörden weiter vor der Gefahr durch Erdrutsche und Schlammlawinen. Nach Angaben des Ministeriums für Boden, Infrastruktur und Tourismus gingen in neun der betroffenen Provinzen mindestens 33 Erdrutsche und Schlammlawinen ab. Unterdessen nahm der Tokioter Flughafen Haneda am Sonntagmorgen (Ortszeit) wieder den Betrieb auf. Auch die meisten Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ Shinkansen fuhren wieder, nachdem die Betreibergesellschaften den Betrieb am Vortag wegen des Taifuns massiv eingeschränkt hatten.

Die Behörden hatten gewarnt, dass der Taifun die Hauptstadt und andere Gebiete im Osten Japans mit den schlimmsten Regenfällen seit jenem verheerenden Wirbelsturm überziehen könnte, der 1958 mehr als 1.200 Menschen in der Region das Leben gekostet hatte. Viele Kaufhäuser und Läden in Tokio und Umgebung hatten am Samstag geschlossen. In manchen Geschäften der Hauptstadt waren Regale wie leer gefegt, da sich viele Bewohner vorsichtshalber mit Wasser und Lebensmitteln eindeckten.

Weil die Behörden wegen der starken Sturmböen vor einem Einsturz von Häusern warnten, deckten einige Bewohner die Dächer ihrer oft in Leichtbauweise errichteten Häuser vorsorglich mit blauen Plastikplanen ab. Manche klebten ihre Fenster ab aus Sorge, dass sie in dem Sturm zerbersten. Andere verbarrikadierten sie mit Brettern.


In der Bucht von Tokio sank ein Frachtschiff aus Panama, das dort ankerte, als sich der Taifun näherte. Ein Mensch an Bord kam ums Leben, vier Besatzungsmitglieder wurden am Sonntag gerettet, wie japanische Medien berichteten. Sieben Menschen galten als vermisst.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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