Frau verliert mehr als 6.000 Euro Deutsches Nachbarland: Touristen geraten ins Visier von Banden
Die Landschaften der Schweiz ziehen Jahr für Jahr Millionen Touristen an. Auf einigen Berggipfeln hat sich ein Taschendiebproblem entwickelt.
Die Schweiz zog im vergangenen Jahr 22 Millionen ausländischer Touristen an – und hat deswegen an besonders beliebten Ausflugszielen mit einem Taschendiebproblem zu kämpfen. Wie das Schweizer Nachrichtenportal "20 Minuten" schreibt, wird so auch der in den Berner Alpen gelegenen Gipfel Jungfraujoch immer wieder zum Schauplatz von Diebstählen. In einem Fall seien einer Frau dort etwa 6.000 Schweizer Franken (umgerechnet etwa 6.430 Euro) geklaut worden.
Ein Mitarbeiter der Seilbahn, die zu dem Gipfel fährt, zeigt sich gegenüber dem Nachrichtenportal nicht überrascht. Er berichtet, dass die Polizei keine richtige Möglichkeit habe, gegen die Taschendiebe vorzugehen – auf dem Berg sei es zu voll. "Bei solchem Andrang ist es unmöglich, die Übersicht zu behalten, da hast du einfach gar keine Chance." Obwohl die Fahrt mit der Seilbahn mehr als 200 Euro kostet, scheine sich diese Investition für die Diebe zu lohnen.
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Das Problem ist in der Schweiz so groß, dass es auf der Videoplattform TikTok gleich eine ganze Reihe an Videos gibt, bei denen sich Touristen filmen – während Diebe plötzlich versuchen, sie zu beklauen. Eine bestürzte Touristin berichtet, dass sie so etwas sicher nicht in der Schweiz erwartet habe – eher in Italien oder in Paris.
Auch Sandwiches werden zu Diebesgut
Die Diebe nehmen dabei wohl nicht nur Touristen ins Visier. "20 Minuten" hat auch mit einem Mann gesprochen, der im Tourismus arbeitet – und in diesem Sommer viermal beklaut wurde. Die Diebe hätten es vor allem auf seinen Rucksack abgesehen gehabt – "Einmal klauten sie mir das Sandwich raus, das ich fürs Mittagessen drin hatte."
Auch bei der Bahn hat man längst auf das Problem reagiert: Am Bahnhof im Berner Oberland gelegenen Grindelwald ruft eine Durchsage dazu auf, die eigenen Wertsachen im Blick zu behalten. Wie eine Mitarbeiterin des Bahnhofs "20 Minuten" erzählt, haben die Diebe es auch hier vor allem auf Menschenmengen abgesehen.
Sie konstatiert: "Man muss auch sagen, dass einige Touristen leichtfertig mit ihren Wertsachen umgehen, wenn sie etwa im Zug ihre Taschen mit Wertsachen und Pass einfach herumliegen lassen." Die Schweizer Bahnbetrieb BLS meldet gleichzeitig, dass die Diebstähle 2024 rückläufig waren.
